Jugend in der DDR
Rebellion?
Petra Pau
Natürlich gab es Rebellion, zumeist versteckt, aber zunehmend auch öffentlich wahrnehmbar, zur Schau gestellt, demonstrativ. Massenhaft, als es um Reisefreiheit ging und erkennbar an den weißen Schleifen, die an Trabbi- oder Wartburg-Antennen wehten. Es war eine der absurdesten Übungen. Denn regierungsamtlich suchte man damals nach einem Paragrafen in der Straßenverkehrsordnung, der das untersagen könnte. Aber das war ohnehin schon in der DDR-Endzeit.
Petra Pau war 25 Jahre alt, als die Mauer fiel. Sie macht heute Politik: Petra Pau sitzt für die
Die Linke.PDS
im Bundestag.
Rebelliert wurde schon viel früher, als Punk im Prenzlauer Berg, als Pazifist in der Kirche, oder mit aufmüpfiger Musik. Die musste mitnichten aus dem Westen sein. Die DDR-Rockszene verstand es vortreffliche, subversive Texte zu schreiben und wurde also verstanden. Ich stand zum Beispiel auf Citys Am Fenster. Einige Musiker wurden dafür mundtot gemacht, wie zum Beispiel Klaus Renft. Andere hatten bis zum Schluss ihre Fangemeinde, wie
Silly
oder
Pankow
.
Noch Ältere erinnern sich an die Zeit, in der Rock und Pop per se als trojanisches Pferd des Westens im Sozialismus angesehen wurde. Das war in den 60er Jahren, zu Zeiten Walter Ulbrichts und der Beatles. Also wurde häufiger Radio Luxemburg gehört oder der RIAS. Außerdem waren Schallplatten ein beliebtes Mitbringsel aus Moskau. Denn was AMIGA nicht hatte, gab es zuweilen als Grammplastinka in der Sowjetunion oder eben von der spendablen West-Tante, sofern man eine hatte.
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Zuender hat drei Zeitzeugen über ihre Jugend in der DDR befragt: Wie war das 1988?
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