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Monarchie

Ein Herrscher fürs Herz

TEIL 2

"Ich habe beim letzten Mal SPD gewählt", räumt Michael Sonntag freimütig ein. Er ist der Zweite Vorsitzende des Vereins und arbeitet als Bürokaufmann in Düsseldorf. Ihm geht es darum, dem Staat durch einen Kaiser ein Gesicht zu verleihen: "Wer kennt die Präsidentin von Finnland? König Karl Gustav von Schweden hingegen kennen die meisten." Ein Kaiser sei eben "wat für’s Herz", sagt er mit seinem breiten Düsseldorfer Akzent. Er könne als Identifikationsfigur dienen und dem Staat ein Gesicht geben. Der 32-Jährige erhofft sich, dass dadurch die Politikverdrossenheit abnimmt, sich die Gesellschaft vom rein wirtschaftlichen Denken löse und sich dafür wieder mehr um innere Werte sorge.

Bisher sind die Monarchisten nicht viel mehr als eine Randerscheinung im politischen Spektrum. Etwa 30 Mitglieder hat die Kaisertreue Jugend, und auch der Bund aufrechter Monarchisten, der entsprechende Seniorenverband, bewegt sich in dieser Größenordnung. Beide haben sich abgespalten aus dem Verein Tradition und Leben , dessen Wurzeln sich schon in der Weimarer Republik finden. Auch Tradition und Leben , hat heute kaum mehr Mitglieder als die beiden Ableger.

Eine Gemeinsamkeit der verschiedenen Kaisertreuen ist ihr ausgeprägtes Interesse für Geschichte. "In mir ist der Hang zur Monarchie durch meinen Großvater geweckt worden", erzählt Tobias Vitten, der Kassenwart. Der Opa war Geschichtslehrer und Direktor einer Realschule. Mit ihm habe er Ausflüge zu Schlössern und Burgen gemacht und viel Zeit mit seinen historischen Büchern, Bildern und Landkarten verbracht. "Auch er hatte wohl einen Hang zur Monarchie." Vor allem die Bilder faszinieren ihn bis heute. Wenn er einen Staatsbesuch im Fernsehen sieht, gerät er ins Träumen. "Wie schön wäre es, wenn statt des Präsidenten der Kaiser deutsche Staatsgäste empfangen würde! Wie schön wäre es, wenn der Repräsentant Deutschlands der englischen Königin auf Augenhöhe begegnen könnte!"

Einig sind sich alle vier darin, dass die Deutschen insgeheim einen Hang zur Monarchie haben. Warum sonst sind die Zeitschriften voll mit Adligen? Warum sonst explodieren jedes Mal die Einschaltquoten, wenn Rolf Seelmann-Eggebrecht die Geburtstagsparade der Queen kommentiert? Nur der potenzielle Kaiser selbst macht seinen Getreuen einen Strich durch die Rechnung. Mit vornehmer Zurückhaltung beantwortet Thronprätendent Georg Friedrich, Prinz von Preußen, alle Fragen nach einem politischen Amt: "Diese Frage stellt sich nicht." Aber selbst das ist für Jens Schwarze kein Grund zu verzagen: "Wie sähe das denn aus – der zukünftige Kaiser im Wahlkampf?"

Auch schön:

"Leitkultur ist missverständlich" - Günther Beckstein über die deutsche Jugend

Spießer werden? - Ric Graf hat ein "Generationenbuch" geschrieben

Drüber reden? - Dieser Artikel wird hier im Forum diskutiert

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