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Graffiti

„Mein Herz ist Graffiti“

Das internationale "Rhythm of the Line"-Festival in Berlin verbindet Graffiti und HipHop mit Film. Frank Esher Lämmer, Graffiti-Veteran und Festival-Macher spricht im Zuender über die Gegensätze in der Szene und darüber, wie man als etablierter Künstler die Straßenkultur unterstützen kann

Du bist selbst eine Sprüher-Legende und hast einen Spielfilm gedreht. Wieso passen Graffiti und Film so gut zusammen?

Eigentlich hat alles mit Filmen angefangen. Der Graffiti-Virus wurde Anfang der 80er von Filmen wie Style Wars, Beat Street und Wild Style in Europa ausgesetzt. Sonst wäre das vielleicht in New York geblieben und irgendwann wieder untergegangen. Aber durch das Medium Film wurde Graffiti von Anfang an transportiert. Deshalb zeigen wir diese alten Filme auch immer am ersten Tag im Programm, sozusagen als Einstieg.

Daneben gibt es bis heute immer eine sehr enge und wichtige Verbindung von Graffiti und Film. Graffiti ist ein visuelles Medium, das durch bewegte Bilder kommunizierbar gemacht wird. Die Aktion des Writings, die ja eher im Verborgenen stattfindet, wird durch den Film authentisch dokumentiert und erfahrbar. Deshalb gibt’s ja auch immer diese Unmengen von Assi-Dokus, wie die Leute sich beim Sprühen gegenseitig filmen.

Und daraus entstand die Idee, ein Graffiti-Filmfestival zu machen?

Letztes Jahr habe ich meinen Film Moebius 17 fertig gemacht. Ich hab’ ihn bei ein paar Festivals eingeschickt, aber er wurde nie genommen. Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir für diesen Film einen Rahmen schaffen können. Die Idee war, den Graffiti- und Hip-Hop-Background und unsere Kontakte zu nutzen. Thomas Peiser vom Overkill Shop und ich kennen uns seit fast 20 Jahren vom Sprühen, und wir hatten schon länger die spinnerte Idee, in diesem Bereich etwas auf die Beine zu stellen. Damals kam dann eins zum anderen. Ich stand wegen meinem Film mit vielen andern Filmemachern in Kontakt und wusste, dass da viel am Schwelen ist und einige aktuelle Filme entstehen. Zu sagen, wir machen daraus ein Festival, war einfach nur logisch.

Wie wichtig ist HipHop, wo ihr doch beide Sprüher seid?

Thomas und ich kommen zwar aus dem Graffitibereich, aber HipHop spielt da immer eine Rolle. Deswegen kriegt Graffiti beim Festival zwar die Poleposition, aber wir haben schon beim ersten Mal gemerkt: Wenn man HipHop nicht mit rein nimmt, ist die Sache nicht rund. Da gibt es viel zu viele Connections. Status Yo! ist zum Beispiel so ein Fall, den können wir nicht als Graffiti-Film verkaufen, aber es gibt eine so enge Bindung, dass wir ihn auch nicht rauslassen können.

Wie steht’s mit Street-Art aus Sprühersicht? Graffiti und Street-Art wird ja gern mal gegeneinander in Stellung gebracht. Siehst du das eher als Opposition oder als Weiterentwicklung?

Eigentlich passt das schon zusammen. Als Street-Art aufkam und ich die ersten Sachen gesehen habe, war ich sehr begeistert. Irgendwann war es dann nicht mehr neu, und es kam auch ein bisschen zu viel. Mit Street-Art verbinde ich inzwischen oft irgendwelche zugezogenen Schwaben, die an einer Kunst-Uni studieren, ihre Freundin untern Fotokopierer legen und das dann an drei Straßenecken tapezieren. Würden sie wenigstens die ganze Stadt zubomben, wäre es ja schon wieder cool, so richtig fanatisch. Bei einigen Sprühern, die jetzt ins Street-Art-Metier gewechselt sind, ist dagegen diese Radikalität von Graffiti noch zu spüren. Das sind für mich oft die spannendsten Sachen.

Lässt sich Street-Art auch besser kommerzialisieren?

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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