Starke entstammen einer auflebenden bosnischen Musikszene, die sich an globalen Trends orientiert – mit dem
Gramofon-Label
als Heimat international konkurrenzfähiger Acts wie
Basheskia
, Vuneny oder
Dubioza Kolektiv
, und den Labels Oscilator und
Republica
als Spielwiese für elektronische Klänge. Musik, die nicht in die mit Attributen wie „emotional“, „wild“, „authentisch“ randvoll gestopfte Schublade westlicher Balkan-Sehnsüchte passt. Die genau so in jeder anderen europäischen Stadt entstehen könnte. Als Teil dieser Szene stehen Starke für ein neues feministisches Bewusstsein, das sich grundsätzlich nicht von dem in Deutschland unterscheidet. Die jungen Frauen im multireligiösen, mehrheitlich moslemischen Sarajevo leben wie ihre westeuropäischen Altersgenossinnen. Religion ist Privatsache – und besonders für Kreative keine relevante Kategorie. In den Schaufenstern zwischen osmanischer Altstadt, österreichisch-ungarischem Zentrum und den Hochhäusern des modernen Geschäftsviertels spiegeln sich nur wenige Frauen mit Kopftuch, und sehr viele mit kurzen Röcken, engen Jeans, hochhackigen Schuhen.
Momentan arbeiten Jelena, Andreja und Jasmina am für Ende 2008 geplanten Debütalbum. Gleichzeitig verbreiten sie ihre Botschaft der „befreiten Weiblichkeit“ auf mehreren Sommer-Gigs in Kroatien: “Nichts auf die von Gesellschaft und Medien propagierten Frauen-Ideale geben. Nicht entsprechen. Nicht ideal sein.“