Urheberrecht
Wer tauscht, fliegt raus
TEIL 3
In ihrem
aktuellen Video-Podcast
zum Tag des Geistigen Eigentums ruft Bundeskanzlerin Merkel die Gesellschaft dazu auf, über Urheberrechtsverletzungen im Internet zu diskutieren. Das ist dringend notwendig, denn in der politischen Debatte wurden in den vergangenen Jahren eigentlich nur die Rechteinhaber gehört. Nie ging es um Verbraucherrechte oder zukunftsfähige Lösungen dafür, wie man mit dem Internet umgeht, wenn es schon einmal da ist.
Die Forderung, Tauschbörsennutzern das Internet zu sperren ist irrsinnig, unverhältnismässig und unvernünftig. Die Bundesregierung und jene Künstler, die die Kampagne der Musikindustrie unterstützen, sollten sich schämen. Denn die Probleme der Künstler löst man so nicht. Vernünftiger wäre es, neue Technologien und medialen Wandel zu umarmen und innovative Geschäftsmodelle dafür zu entwickeln.
Dank des Internets erhalten heute weit mehr Musiker Aufmerksamkeit als
früher. Statt einigen wenigen bekommen viele etwas vom Kuchen ab. Dass jetzt ausgerechnet jene Superstars laut jammern, die bisher als Mainstream wie Fettaugen auf der Suppe schwammen, ist deshalb ein gutes Zeichen.