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Bayern-Rebell

Der Typ, der gleich lostanzt

TEIL 2

Genutzt hat das nichts. Ich habe einfach nur viel Geld bezahlt. Mittlerweile bin ich mittlerweile auf den Trichter gekommen, dass der Staat und seine Institutionen angelogen, betrogen und hintergangen werden wollen. Auf diesem Niveau funktioniere ich jetzt ihnen gegenüber. Aber die Menschen in meiner Heimat wissen natürlich, dass ich nicht meine Nachbarn meine, wenn ich sie in meinen Texten beschreibe.

Galerie: Hans Söllner auf der Bühne

Zuender : Ihre Bekanntheit resultiert auch aus den vielen Polizeieinsätzen gegen Sie und den von beiden Seiten angestrengten Prozessen. Werden Sie auch wütend, wenn der Staat nun die Überwachung von Privatpersonen weiter ausbauen will? Stichwort Vorratsdatenspeicherung oder Onlinedurchsuchung ?

Hans Söllner : Alles was heute mit Waffen, Kriegen, Überwachung und Unterdrückung zu tun hat, hat es schon im Mittelalter gegeben. Ich bin überzeugt davon, dass wir das Höchstmaß an Zivilisation Mitte der achtziger Jahre erreicht hatten. Damals dachte ich, es müsste nur noch einen Kick geben und die ganze Welt wäre frei. Das ist nach hinten losgegangen.

Jetzt entwickeln wir uns mit einem Höchstmaß an Wissen zurück ins 17. Jahrhundert. Es werden wieder Hinrichtungen, wie die von Saddam Hussein, im Fernsehen gezeigt. Und es wird öffentlich darüber debattiert, welche Foltermethoden erlaubt sind.

Mich darum zu kümmern, ist für mich verschwendete Energie. Ich schreibe lieber gute Texte, treffe mich mit Leuten oder gehe mit meiner Familie in den Wald, Bärlauch pflücken. Mit dem anderen Scheißdreck versuchen sie nur, mich vom wahren Leben abzulenken.

Zuender : Heute vermeiden sie Formulierungen, die von einigen Repräsentanten des Staates zum Anlass genommen werden könnten, sie wegen Beleidigung anzuzeigen.

Hans Söllner : Ich habe den Staat jetzt 25 Jahre mit mir konfrontiert. Die Behörden haben geglaubt, sie könnten an mir ein Exempel statuieren und alle meine bürgerlichen Rechte mit Füßen treten. Sie haben gegen Gesetze verstoßen und sich ihr Vorgehen anschließend durch einen Richter absegnen lassen.

Es gibt Rechte, die jedem zustehen, egal, ob er ein Mörder, Vergewaltiger oder Kinderschänder ist und mir kleinem Kiffer stehen sie auch zu. Aber niemand hat sich daran gehalten. Polizisten sind in mein Haus eingedrungen, haben meine Frau und meine Kinder befragt. Irgendwann haben sie gemerkt, dass es peinlich ist, mit einer Armee aufzumarschieren und mich 250.000 Euro Strafe zahlen zu lassen, weil sie mich mit drei Gramm Marihuana erwischt hatten. Oder weil ich in 25 Jahren drei falsche Wörter gesagt habe.

Jeder Polizist da draußen schämt sich, weil die Verhältnismäßigkeit der Mittel einfach nicht stimmte.

Zuender : Früher haben sie viel Energie in Streit und Prozesse investiert. Liegt der Sinneswandel daran, dass sie seit fast 30 Jahren auf der Bühne stehen?

Weiterlesen im 3. Teil »


 
 



 

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