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Graffiti

Kleben statt gehorchen

TEIL 2

"Ich weiß nicht, wie das hier in Europa läuft, aber in den USA gehorchen die Leute ständig irgendwem – nicht, weil sie ausdrücklich dazu aufgefordert werden, sondern weil man irgendein Gesetz oder eine Norm befolgen muss. Oder weil ihr Chef ihnen sagt, sie sollen etwas auf eine bestimmte Art und Weise tun. Und obwohl sie es besser wissen, widersetzen sie sich nicht. Es gibt eine Million Arten, auf die Menschen gehorchen. Dabei sollte man doch lieber fest hinter dem stehen, woran man glaubt. Man sollte sich nicht anpassen oder einfach den leichtesten Weg wählen."

Gegen Bush, für DJ Shadow

Fairey ist ein Staßenkünstler der Alten Schule. Deshalb hält er nichts von Organisationen wie der Woostercollective aus New York. Wooster Street ist eine für ihre Graffiti bekannte Straße, und die Woostercollective eine Website, die Fotos von Graffitis veröffentlicht. "Viele Typen kleben einfach zwei Poster an die Wand, schicken ein Fotos davon an die Woostercollective, und schon kriegen sie eine Ausstellung." Ein bisschen verbittert klingt er dabei. "Ich war schon lange vor dem Internet da. Aber heute schauen die Leute nur noch ins Netz, nicht mehr auf die Straße. Es geht doch darum, dich auszudrücken, ohne den Regeln zu folgen. Dafür musst du raus auf die Straße und was riskieren. Um zu zeigen, dass du es ernst meinst!

Klingt ja alles schön und gut. Doch was wird aus der street credibility , der unter Graffiti-Künstlern so hoch gehandelten Glaubwürdigkeit, wenn man anfängt, so viel Geld zu verdienen, wie Shepard das inzwischen tut? Wenn man zum Beispiel ein Album für DJ Shadow designt und das Filmposter für die Johnny Cash-Biografie "Walk the Line"?

"Von seiner Kunst zu leben, ist viel besser, als irgendeinen langweiligen Job machen zu müssen. Viele Leute sagen, dass du dich verkaufst, wenn du in Galerien ausstellst. Ich glaube, die sagen das nur, weil sie Angst haben. Als ich noch jünger war, traute ich mich nicht, in Galerien auszustellen. Sie schienen mir zu elitär. Ich machte lieber Kunst, die die Menschen nicht einschüchterte, bei der sie nicht glaubten, etwas verstehen zu müssen. Heute ist das anders, es gibt viele Galerien, die street art ausstellen. Das ist okay, aber man muss auch weiter sein eigenes Ding machen."

Nicht alle sind glücklich über Shepards finanziellen Erfolg. Seit 2005 gibt es deshalb die World Giant-Bewegung – um sicherzustellen, dass die eigentliche Bedeutung der Kampagne nicht im Kommerz untergeht.

Doch Shepard Fairey glaubt weiterhin an die politische Aussagekraft seiner Kunst – gegen Bush und gegen blinden Gehorsam. Und Graffiti ist und bleibt die wichtigste Ausdrucksform dafür, weil es basisdemokratisch und für alle zugänglich ist: Wacht auf, schaut her, denkt nach!

"Ich bin kein Anarchist", fügt er noch hinzu. "Ich bezweifle nicht, dass Regeln existieren müssen. Ich hinterfrage sie nur."

Auch schön:

Gehorche dem Riesen! - Wo Fairey seine Kunst verklebt

Täglicher Textkampf - Graffiti tot? Nö!

"Mein Herz ist Graffiti" - Steffi Büther war beim "Rhythm of the Line"-Festival in Berlin

D'accord? - Dieser Artikel wird hier im Forum diskutiert

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