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Weissrussland

"Für meine Eltern ist der Fernseher wichtiger als mehr Freiheit"

Letzten Sonntag wurde der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko zum dritten Mal gewählt. Trotzdem geht für die meisten jungen Leute im Land die Welt nicht unter. Viele haben sich mit der letzten europäischen Diktatur arrangiert

Ausgestattet mit Vokuhila und Plattentornister schlendert Venik durch Grodno. „Diktatur? Wo soll denn hier eine Diktatur sein?“, wundert er sich. In der 300.000-Einwohnerstadt im Nordwesten der Republik Belarus ist er als DJ Venik ein Guru. „Ich kann hier locker meiner Sehnsucht nachgehen, alles was ich zum Leben brauche, finde ich in der Musik, das Vinyl bestelle ich im Internet aus Holland, England und Amerika, nur am Geld hapert es ewig.“ Venik arbeitet im Chemiekombinat am Rand der Stadt für 250 Dollar im Monat: zwei Tage von acht Uhr morgens bist acht Uhr abends, dann zwei Tage von acht Uhr abends bis acht Uhr morgens. Danach hat er zwei Tage frei. „Mir passt das ganz gut – die bezahlen mich einfach dafür, dass ich da bin - das Kombinat geht mir sonst mächtig am Arsch vorbei, genauso wie die Politik“. So wird Venik am Sonntag auf keinen Fall wählen gehen. Grinsend meint er: „Hauptsache die Wahlen sind bald vorbei – dann kommt die Stadtverwaltung wieder runter und wir können endlich wieder Party machen.“ Die halblegalen elektronischen Events finden in Betriebskantinen, in Kellerräumen oder auf der Datscha eines Kumpels statt – wo es eben gerade geht. Die Jünger von DJ Venik bereiten sich auf die Veranstaltungen vor, als würde es sich um deutsche Themenpartys handeln. Nur gelassener sind sie, ohne Krampf hopsen sie zu gebrochenen Beats in Armeekluft, im Schwesternkittel oder mit Pionierhalstuch. Venik genießt es, gleichzeitig dem Staat und dem Kommerz einen Streich zu spielen.

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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