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//ZUENDER//
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Staatsgründung

Wir fangen noch mal an

TEIL 2

Friedman: Auf dem Ozean wollen wir diese Nachteile beseitigen. Wir wollen die Schwimm-Städte aus modularen Einheiten bauen. Wenn jemand auf eine Stadt keine Lust mehr hat, schwimmt er einfach zu einer anderen und schließt sich dieser an. Städte könnten sich frei entscheiden, welchem Land sie sich anschließen wollen und so weiter. An Land ist das nicht möglich, kein Land der EU zum Beispiel kann einfach wegschwimmen und sich einem anderen Bündnis anschließen. Es ist vielleicht nicht ganz billig, aufs Meer zu ziehen. Es ist aber auf jeden Fall besser, als an Land zu leben.

Zuender: Wenn nun viele Menschen ihre Land-Existenz aufgeben und sich  schwimmenden Staaten anschließen, würde das nicht zum Problem für konventionelle Staaten werden?

Friedman: Das hoffe ich. Dann würde es endlich etwas Wettbewerb in der Staatenindustrie geben, Regierungen hätten endlich mehr Anreize, besser zu arbeiten.

Zuender: Die Idee hört sich erst einmal gut an. Aber ist das nicht eher ein Luxusprojekt für eine zahlungskräftige Elite? Was hätten normale Bürger davon?

Friedman: Staaten an Land tendieren dazu, eher die Eliten zu bevorzugen als den Durchschnittsbürgern zu dienen. Eliten haben auch Vorteile, wenn es zum Beispiel zu einem Gerichtsprozess kommt, weil sie sich einfach die besseren Anwälte leisten können. Unser Projekt würde nicht eine Elite bevorteilen, sondern Idealisten. Menschen, die eine sehr genaue Vorstellung davon haben, wie sie leben wollen. Das ist eine Minderheit, aber diese Minderheit ist groß genug, um neue Länder auf dem Meer zu gründen. Sie wäre aber zu klein, um in einem demokratischen Land etwas zu verändern.

Zuender: In den Schwimm-Staaten sollen Menschen leben können, wie sie wollen, ohne sich staatlichen Reglements und Staaten unterwerfen zu müssen. Was aber, wenn jemand auf einer der Plattformen ein faschistisches Regime errichtet und Menschen tötet? Wieviel sollen die Schwimm-Staaten dürfen, wo zieht man eine Linie?

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