Portishead
Den Blues im Blut
Die Band Portishead prägt das Genre Trip Hop seit 15 Jahren. Gitarrist Adrian Hutley sagt, warum die Platten seines Vaters dafür wichtig waren
Von Dennis Kastrup
Langsame Hip-Hop-Beats und
Beth Gibbons
fragiler, aber klarer Gesang waren die wichtigsten Elemente des Portishead-Sounds auf ihrem Debüt
Dummy
(1995) und dem zweiten Album
Portishead
(1997). Weil es Anfang der Neunzigerjahre keinen treffenden Begriff für diese Stilkombination gab, erfanden Musikjournalisten einen neuen:
Trip Hop
. Der neue Stil beschäftigte die Musikmagazine und war auch kommerziell erfolgreich. Sowohl
Dummy
als auch
Portishead
schafften es in die Top Ten der britischen Albumcharts. Bis Anfang 2008 haben Portishead keine neuen Songs mehr veröffentlicht, jetzt erscheint nach elf Jahren Pause das dritte Studioalbum „Third“.
Im Gespräch mit Dennis Kastrup erzählt Gitarrist Adrian Utley, wie ihn die Liebe seines Vaters zu Jazz und Blues geprägt hat und welche Rolle „traurige englische Musik“ und Klassik in seinem Elternhaus spielte. Künstler wie
Miles Davis
,
Lester Young
und die Stücke des Komponisten
Gustav Mahler
trugen dazu bei, dass Utley zwar oft wütend auf seine Eltern war, aber nie etwas an ihrem Musikgeschmack auszusetzen hatte.
Meinungsverschiedenheiten gab es trotzdem: Utleys Vater konnte die Punk- und Ska-Platten seines Sohnes von Bands wie
The Specials
nicht ausstehen.