Alexis Taylor ist die butterweiche Stimme der Indie-Tanzkapelle Hot Chip. Seine Vorliebe für süße Balladen teilt er mit seinen Eltern
Von Constantin Köhncke
Alexis Taylors Stimme ist wie flüssige Butter auf einem warmen Sonntagsbrötchen. Sein Falsetto ist so weich und samtig, dass er damit auch von Mord und Totschlag singen kann, ohne dass man sich ernstlich bedroht fühlte. Hot Chip will break your legs, snap off your head und ähnliche Grausigkeiten singt Taylor mit diesem Butter-Falsetto auf dem
letzten Album
seiner Band
Hot Chip
. Und man bekommt den Eindruck, dass das im Grunde eine sehr angenehme Sache wäre.
Taylor ist nicht nur die Stimme von
Hot Chip
. Zusammen mit Joe Goddard bildet er auch das musikalische Herz der fünfköpfigen Band. Mit ihrem Album
The Warning
spielten
Hot Chip
sich in die Charts und die Herzen der Musikjournalisten. Die Mischung aus dicken Gitarren und elektronischen Samples, Rockstar-Pose und Nerdtum kam gut an.
Nun haben die Briten ein neues Album aufgenommen,
Made in the Dark
. Neben den fein produzierten Tanzflächen-Stürmern, für die
Hot Chip
bekannt ist, finden sich darauf auch viele Balladen. Das liegt zu einem großen Teil an Alexis Taylor. Er zählt RnB-Sänger
R. Kelly
genau so zu seinen Einflüssen wie die französischen Elektroniker
Noze
.
Vielleicht haben seine Eltern auch etwas damit zu tun. Wie Constantin Köhncke erfuhr, war Taylors Vater besessen von den Beach Boys und die Mama liebte Motown und den Chansonnier
Tino Rossi
: