„Auf Wohltätigkeits-Veranstaltungen gibt es Champagner, teures Essen und schicke Kleider obwohl es um Menschen geht, die überhaupt nichts haben. Ich kann verstehen, dass einem diese Unstimmigkeit aufstößt. Man könnte monieren: Das Geld, das dafür ausgegeben wird, hätte auch für etwas anderes verwendet werden können. Prozesse wie die Armutsbekämpfung in Afrika sind aber etwas Langfristiges. Es geht darum, die Öffentlichkeit zu gewinnen, um Druck auf die Regierungen auszuüben. Da bringt eine glamouröse Veranstaltung nun mal mehr als eine, die in irgendeinem Schuppen nebenan passiert. Adorno hat dazu mal etwas sehr Passendes gesagt: ‚Es gibt kein richtiges Leben im Falschen’. Dort, wo ein Ungleichgewicht vorhanden ist, ist es unmöglich, sich in diesen Strukturen richtig zu verhalten. Als wir während der Ghana-Reise in einem Oxfam-Büro Kaffee trinken waren, wurde mir dort Pulver-Kaffee von Nestlé angeboten. Nur mal so als Beispiel für das richtige Leben im Falschen.“