//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
//DEUTSCHLAND//

Contra Wehrpflicht

Vive le Soziale Jahr!

Wir brauchen ein soziales Pflichtjahr für alle. Dann klappt’s auch mit dem neuen Solidaritätsgefühl, findet Björn Siebke


Ach ja, die Wehrpflicht. Darüber lässt sich wirklich herrlich schimpfen. Es kommt eben alles zusammen, was einem als gerade volljähriger Mann ungelegen kommt: Zunächst einmal Zwang im Allgemeinen. Und dann auch noch militärischer Drill oder die Notwendigkeit, irgendeinem Sesselfurzer begründen zu müssen, warum man nicht mit der Waffe in der Hand durch den Schlamm robben will. Die Wehrpflicht ist einfach unbeliebt. Warum sonst sollten wohl so viele versuchen, sie irgendwie zu umgehen?

Dabei könnte man die Zeit auch sinnvoller nutzen: Wie wäre es mit dem sozialen Jahr für alle? Die leidige Debatte um die Geschlechtergerechtigkeit wäre ein für alle Mal zu Ende, genauso die Neiddiskussionen, wer es wieder mal geschafft hat, mit mehr als fragwürdigen Methoden ausgemustert zu werden. Es müssten eben wirklich alle ein Jahr für soziale Zwecke arbeiten. Keine Ausnahmen. Punkt.

Ein Jahr im Dienst der Gesellschaft arbeiten – das schafft eine ganz andere Identifikation mit der Gemeinschaft. Nicht im Sinne von Nationalismus á la "Wir ziehen alle an einem Strang, damit wir besser sind als die anderen". Nein, hier geht es um etwas ganz anderes, was leider im Moment droht, unterzugehen. Wenn das soziale Jahr gut gelaufen ist, steht an seinem Ende ein Mensch mit viel mehr Gespür für die Bedürfnisse anderer. Das heißt für sein späteres Leben: erhöhte Verantwortungsbereitschaft.

Nur wer einmal begriffen hat, dass das Leben nicht immer Party ist, verkriecht sich nicht in seiner eigenen Höhle, sondern macht die Augen auf und denkt auch mal über den eigenen Horizont hinaus. Ein weiterer Aspekt ist, dass viele gemeinnützige Organisationen inzwischen so auf Zivildienstleistende angewiesen sind, dass sie sonst finanziell nicht überlebensfähig wären.

Das einzige Problem, das sich durch die gleichzeitige Einführung der Berufsarmee ergibt, ist ein soziologisches. Wenn nur noch die zur Bundeswehr gehen, die wirklich hinwollen, könnte sie ein Sammelbecken für blutrünstige Kriegsfanatiker werden. Könnte. Aber dazu muss sich die Bundeswehr schon wirklich blöd anstellen, denn bereits heute ist etwa das bezahlte Studium an der Bundeswehr-Uni ein gutes Argument für friedliebende Menschen, trotzdem zum Bund zu gehen.

Man sollte nur eines sehr klar machen: Das soziale Dienstjahr für den Staat soll keine Schikane sein. Denn wer ist eigentlich dieser Staat? Der Staat sind wir! Und wenn jeder und jede einmal im Leben gezeigt hat, dass man nicht nur Vorteile abschöpfen will, sondern auch bereit ist, zu helfen, wo die Gemeinschaft Hilfe braucht, dann haben wir: Freiheit, Gleichheit, Brüder- und Schwesterlichkeit. Vive le Soziale Jahr!

Weiterlesen:

Alle für die Heimat? – Lieber nicht. Ein Plädoyer für die Wehrpflicht

50 Jahre Wehrpflicht – Zuender-Schwerpunkt

Nach Hause


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG