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Satira

Mafia im Finale

TEIL 2

Eine Falle für Frings

Doch damit nicht genug, für das Halbfinalspiel gegen die Deutschen musste vorgesorgt werden. Direkt von der argentinischen Bank geschickt, also aus allernächster Trainernähe, trat der Argentinier Leandro Cufre den Deutschen Per Mertesacker vor dem Elfmeterschießen zu Boden. Einerseits um die deutsche Abwehr zu schwächen, andererseits um dem deutschen Mittelfeldhelden Torsten Frings eine Falle zu stellen: In einer provozierten Rudelbildung nach dem Spiel sollte er die Rolle des Unglücksraben ausfüllen.

Frings sollte für das nächste Spiel gesperrt werden wegen einer Attacke, an die sich anschließend nicht einmal der Attackierte selbst erinnern kann. Dafür um so mehr die italienischen Kameraeinstellungen: Sie weisen angeblich Frings einen nachträglich rotkartigen Faustschlag nach. Entdeckt und weitergereicht in die Gefilde der FIFA wurde dieser von den italienischen Medien, die maßgeblich wer besitzt?

Der Ausschluss Frings’ war Geschichte. Die italienischen Verschwörer haben ihr Ziel erreicht, zusammen mit ihren Schergen um den Fifa-Präsidenten Blatter, dem zu viel WM-Sieg-Sonnenschein auf seinen möglichen Thronfolger, den einzigen und wahren Kaiser, sehr missfallen hätte. Dies alles wegen Bildern, die die Welt nie gesehen hat. Was das Volk nachvollziehen durfte, war eine unscharfe Bewegung eines Arms (Frings’?) auf das Gesicht von Julio Cruz zu, nachdem dieser ihn offenbar geohrfeigt hatte. Fotos, die dazu im Internet zu sehen waren, haben eine Deutlichkeit vergleichbar mit Ufo-Aufnahmen der achtziger Jahre. Das reicht jedoch locker zur Sperre, wenn die Entscheidungsträger die gleichen Interessen verfolgen.

Italien also durfte ins Finale – um dort auf die erkauften Franzosen zu treffen. Von Zerwürfnissen und Affären geplagt, war diesen natürlich eine lang währende WM-Teilnahme recht, hielt sich doch solange die Aufmerksamkeit fern von den Zersetzungsprozessen der Elite. Die Clearstream-Affäre zeigt, dass die Franzosen auch außerhalb von Fair Play spielen können. Eine Vizeweltmeisterschaft kommt dem angeschlagenen Staatsoberhaupt und seinen zankenden Anwärtern gerade recht.

Man wird es im Finale sehen, wenn die Azzurri die Franzosen schlagen. Oder wird sich die französische Immigranten-Mannschaft gegen die mutmaßlichen geheimen Vereinbarungen auflehnen und heimlich gewinnen? Der französischen Politik-Oberschicht kann dies nur recht sein: Ein Sieg ist besser als keiner, einen italienischen Staatschef können sie nicht mehr verprellen, nur noch einen Medienmogul.

Mord von hinten

Ein Opfer hat der Skandal schon gefordert. Ein Informant, ein Mitwisser hatte sich aus Italien auf den Weg nach Deutschland gemacht, um uns vor dem Komplott zu warnen. Er wurde kaltblütig erschossen: Bruno, der Bär. Kein Opfer von bayrischen Gebirgsjägern, wie es uns verkauft wurde, sondern hinterrücks erschossen von Scharfschützen der Mafia, vertuscht von bayrischen Behörden. Hat Italien nicht seinen Leichnam gefordert, vermutlich, um die Spuren des Anschlags zu verwischen?

Es bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Finale, doch die Konsequenzen sind klar: Italien wird disqualifiziert, die Deutschen rücken ins Finale nach. Dort werden sie verdientermaßen Weltmeister gegen die nachplatzierten Spanier. Die Serie A wird aufgelöst, die wichtigsten Spieler in die Bundesliga strafversetzt. Bruno wird dank der neuesten Klon-Methoden zum Leben erweckt und ersetzt das unsägliche zottelige Viech, das manche „WM-Maskottchen“ nennen. Und der Kaiser wird endlich, was ihm gebührt: Herr der Fifa, unser aller Fußballgott!

"Die feiern hier eine Riesen-Siesta" Der Zuender im Heimtrikot

Noch mehr davon www.zeit.de/fussball

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