Es gibt diese alte Geschichte von dem Fischer, der am Strand döst und ein Urlauber fragt ihn, warum er denn nicht auf dem Meer sei. Er habe heute schon gefischt. Aber er könne ja mehr fischen. Und dann? will der Mann wissen. Die Fische verkaufen. Und dann? Geld sparen, größeres Boot, noch mehr Fische, Angestellte, mehr Boote, eigenes Unternehmen, Villa, Jacht, Pool, Privatjet. Auf jedes Und dann? des Fischers, läßt der Urlauber ihn noch einige Stufen auf der imaginären Leiter erklimmen.
Bis ihm zum Schluß nichts mehr einfällt und er sagt: Und dann kannst du dich sorgenfrei an den Strand legen und die Sonne genießen.
Warum denn all die Mühe, will der Fischer wissen, das habe ich doch jetzt schon.
Und es gibt die Geschichte dieser bolivanischen Bäuerin, die auf dem Markt ihre knapp drei Dutzend Zitronen vor sich ausgebreitet hat. Ein Mann fragt nach dem Preis. Fünf für einen Boliviano, sagt die Frau.
Dann gib mir für sechs Bolivianos.
Nein, so viele kann ich dir nicht verkaufen.
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Wir machen Limonade für die Gäste heute abend, ich brauche Zitronen.
Ja, aber so viele kann ich dir nicht geben.
Aber warum denn?
Was soll ich dann den Rest Tages machen?
Hank Williams wußte es, Jim Morrison wußte es, wir alle wissen es eigentlich, es gibt kein Entrinnen, man kommt hier nicht lebend raus.
Aber dann wiederum ist das Meiste, das uns umgibt, erstmal nur eine Idee im Kopf eines Menschen gewesen und hat dann erst in die Realität gefunden.
Manchmal träume ich, ich träume einfach ganz groß und unmöglich. Wer weiß schon, welche Wunder geschehen und welche nicht?
Ich stelle mir vor, ein Drittel der Leute wären so wie dieser Fischer und ein Drittel der Leute wären wie die Bäuerin. Wir würden das System von zwei Seiten in die Zange nehmen und wir würden es in die Knie zwingen, Babylon würde wirklich fallen.