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Kavka

Ich bin krank - bitte helfen sie mir

TEIL 2

Es ist nicht so, dass ich faul wäre oder keine Lust auf Dinge habe. Wenn ich mich erst mal daran gemacht habe, entwickle ich bei den diversen Tätigkeiten sogar viel Freude, am meisten natürlich darüber, endlich mal angefangen zu haben. Doch selbst diese in Aussicht stehende Freude genügt in den meisten Fällen nicht.

Selbst die durchaus vorhandene Angst vor Konsequenzen lässt mich weitestgehend kalt, und das war schon immer so. Matheschulaufgabe: Einen Tag vorher lernen muss reichen. Magisterprüfung: Mehr als eine Woche Vorbereitung geht nicht. Internet funktioniert nicht: Ich ruf morgen bei T-Com an. Zahnarzt. Och, die Schmerzen gehen schon von selbst wieder weg. Beziehungsprobleme: Lösen sich hoffentlich irgendwie von alleine.

Tatsache ist: Ich könnte wesentlich reicher, gesünder und stressfreier leben, wenn ich mich mal zusammenreißen würde. Manchmal frage ich mich echt, ob ich bescheuert bin, weil ich´s einfach nicht tue. Aber selbst wenn Leute, die sich Sorgen um mein Verpeiltsein machen, zu mir sagen ´Tu´s einfach! Sonst liegt irgendwann dein Leben in Trümmern vor dir!´, dann geht das bei mir zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus.

Ich schwöre seit jeher Stein und Bein, dass ich nur unter Druck kreativ und produktiv sein kann. Das war in der Schule so, das war als Printjournalist so, als kein einziger meiner Texte vor, sondern in der Regel nach Deadline eintraf, das ist jetzt in nahezu allen Lebensbereichen so. Das einzige, was mich in manchen Situationen davon abhält, Dinge aufzuschieben, ist, wenn Dritte dadurch allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn sie wegen mir Ärger bekommen oder warten müssen. Voraussetzung: Ich kenne und mag diese Dritten. Dazu passt auch, dass ich bei Verabredungen einer der pünktlichsten Menschen der Welt bin. Aber der Zahnarzt oder die Steuersachbearbeiterin? Denen ist es doch eh egal, was ich in meinem Leben veranstalte, also sind sie auch für mich nicht real existent.

Ich weiß nicht, wie ich das alles ändern soll. Jetzt, da ich auch noch weiß, dass ich eine Störung habe. Cool, eine Sache mehr, deren Behebung ich hinausschieben kann. Und überhaupt: Wer hat denn ganz generell schon Lust, unangenehme Dinge zu tun?

Aber diese Kolumne, die ist ja eigentlich sehr angenehm. Die macht Spaß. Und wenn nächste Woche um diese Zeit, öhm, wider Erwarten doch noch keine neue hier steht, dann bitte einen Psychologen rufen, dazu am besten noch einen Zahnarzt und einen Steuerberater. Irgendwann muss das ja mal jemand für mich erledigen.

Weiterlesen:

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