Anders als im Elternhaus oder der topgeführten WG will man auf Festivals gar nicht vom Boden essen können. Man muss auch nicht schick aussehen, schließlich tun alle anderen das ja auch nicht. Im normalen Leben wird man immer komisch angeguckt, wenn die Klamotten mit Schlamm vollgesaut sind, sich der Schmodder unter den Fingernägeln sammelt und man streng riecht. Dabei macht dreckig sein doch so viel Spaß, das war schon als Kind so. Sich im Schlamm rumzuwälzen hat was Befreiendes. Außerdem gibt es ja Waschmaschinen. Oder Müllcontainer, in denen man die komplette Garderobe einschließlich der Schuhe entsorgen kann.
2. Die Enge
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Mal ehrlich: Was soll das denn für ein Festival sein, auf dem der Nebenmann meterweit von einem entfernt ist? Totaler Totentanz, braucht keiner. Das Erlebnis, vor der Bühne zu stehen, ist nur dann vollkommen, wenn zwischen dich und dem neben dir keine Briefmarke mehr passt. Andernfalls wären Stagediven und Crowdsurfen auch reichlich problematische Unternehmungen. Schuhabdrücke in der Fresse sind in diesem Zusammenhang auch kein Malheur und werden im Sinne einer Auszeichnung auch nicht abgewaschen.
3. Die Lautstärke
Wer kennt es nicht, das leidige Problem mit den Nachbarn, wenn man die Lieblingsband endlich mal in angemessener Dezibelzahl hören will? Da ist es doch ganz wunderbar, wenn man dann vor diesen Boxentürmen steht und einem die Hosenbeine flattern. Vorsicht ist natürlich geboten, wenn man links oder rechts vorne direkten Kontakt mit der Lärmquelle hat, aber für so einen Fall gibt es ja immer noch Ohrenstöpsel, die zu tragen entgegen vieler Annahmen nicht weicheierig, sondern vernünftig ist.
4. Die Hitze
Kommt gefühlt eher selten vor, aber auch dagegen kann man sich wappnen. Vielleicht nicht, indem man noch mehr Bier säuft, sondern eher mit ausreichend Wasserzufuhr, luftigen Klamotten, Sonnencreme, Kopfbedeckung und Taschenventilator. Auch hier gilt das goldene Motto: Lieber erstickt als erfroren. Und damit wären wir schon beim nächsten Punkt:
5. Die Kälte
Hier gilt: Es gibt kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Da spreche ich aus Erfahrung, seitdem ich damals bei
Rock Am Ring
die Wettervorhersage nicht ernst nahm und deswegen in meinem dünnen Sommerjäckchen bei 3 Grad und Schneeregen zu Radiohead gebibbert habe. Daher: Wetterbericht studieren und notfalls die Winterklamotten noch mal rausholen. Auch ein Polardaunenschlafsack kann Leben retten!