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Sex

Sei still und mach weiter

Über Sex soll man nicht reden.

"Machen kannst´n ganz gut, aber darüber reden kannst du nicht."

Dieser Satz fiel im Jahr 1984. Gesagt hat ihn meine damalige Freundin. Ich war gerade 17 geworden, sie war meine erste richtige Beziehung und auch die erste Frau, mit der ich schlief. Wir hatten gerade Sex, lagen nackt nebeneinander im Bett und sie wollte reden. Ich nicht. Keine Ahnung, warum dieser Satz mir so im Gedächtnis haften geblieben ist.

Ich schwöre an dieser Stelle auch Stein und Bein, dass nicht seine erste Hälfte dafür verantwortlich ist, sondern ganz klar seine zweite. Bis heute hat sich an diesem Sachverhalt auch nichts geändert. Ich spreche nicht gern über Sex. Darüber reden heißt für mich immer gleich zerreden. Was natürlich Quatsch ist, aber da kann ich offenbar nicht raus aus meiner Haut. Bin ich deswegen verklemmt?

Vermutlich ja.

In der diesbezüglichen Ursachenforschung geht man ja traditionell immer sehr weit zurück. So wurde ich beispielsweise nicht von meinen (sehr katholischen) Eltern aufgeklärt, sondern von Freunden, Mitschülern und Biologielehrern. Lange Zeit konnte ich deswegen komische Geräusche aus dem Schlafzimmer von Mama und Papa nicht zuordnen. Auch die vermeintlichen Joghurtflecken im Schrittbereich meiner blauen Jerseyschlafanzughose waren mir ein komplettes Rätsel. Lieber nicht darüber sprechen, das hört alles schon von alleine wieder auf.

Die Jungs in meinem Umfeld übertrafen sich derweil mit den unglaublichsten Geschichten im Hinblick auf ihre sexuelle Reife. Was die schon alles erlebt hatten! Einer berichtete mir von einem Samenerguss bis an die Zimmerdecke, den ihm eine heiße Lady aus der achten Klasse verschaffte, ein anderer hatte mit 14 schon zehn Frauen "gebumst", wie es damals noch verbreitet hieß.

Und ich? Stand beim Manchinger Volksfest am Autoscooter herum, im Arm schüchtern und wortlos einen ganz heißen Feger. Eine, hinter der das halbe Dorf her war, weil sie schon mit 14 ordentlich Brüste hatte. Sie wollte, dass wir uns küssten, und zwar so richtig. Das hatte ich vorher noch nie gemacht, und ich werde das irritierende Gefühl nie vergessen, als sie erst ihre Lippen auf meine presste und dann ihre Zunge durchschob. Mir wurde zunächst heiß und kalt, dann allerdings stellte ich fest, dass ihre Zunge sehr klein und fest war und sie überdies damit irrwitzig schnell um meine herumkreiste. Ich weiß noch, wie ich mir dachte: Das fetzt nicht, da kann ich auch mit unserem Kanarienvogel knutschen.

Meine männlichen Freunde ermunterten mich dazu, die Sache mit dem Küssen nicht so wichtig zu nehmen und mich stattdessen mehr ihrer stattlichen Oberweite zu widmen. Mein erster Versuch, eine Hand beiläufig unter ihr Top gleiten zu lassen, endete mit einer schallenden Ohrfeige. Am nächsten Tag machte sie Schluss.

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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