Protest in USA
„Have Fun on Judgement Day“
TEIL 2
In der Tat versuchten Polizei und Militär oft, die unbewaffnete Frau zu verjagen. Deshalb versteckt Connie einen Helm unter ihrem bunten Kopftuch – was lustig aussieht, als trüge sie eine opulente Perücke.
Ihre Worte klingen präzise und überzeugt, sie scheint weder fanatisch noch verrückt. Vielleicht etwas schrullig und dickköpfig. Für viele ist die Dauerdemonstrantin eine Heldin, für andere eine alte Närrin, die immer wieder die gleichen Slogans wiederholt.
„Ich habe hier viele Präsidenten gesehen“, sagt Connie. „Keiner von ihnen hat mich je eingeladen, mit ihm zu sprechen. Sie versuchen, mich loszuwerden, aber das zeigt nur, dass sie Angst haben.“
Ein wenig erinnert sie an Maude, aus Harold & Maude, dem Filmklassiker aus den Siebzigern. Wahrscheinlich weiß sie das nicht und wenn – es wäre ihr auch egal.
Regelmäßig malen Sympathisanten und Touristen Sätze wie „Please don’t give up, we need you here!“(Bitte gib nicht auf, wir brauchen dich!) auf ihre Tafeln. Kaum jemand geht fort, ohne sich mit ihr fotografieren zu lassen. Das Bild erscheint vielen wie ein Glücksbringer.
Connie sieht die Friedens- und Protestgruppen, die sich hin und und wieder zu ihr gesellen, pragmatisch: „Die kommen und gehen“. Sie aber bleibt.