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Plüschtiere

Och, sind die süüüüß!

Furries sind Menschen, die Fabelwesen lieben. Unser Autor war bei ihrem jährlichen Szene-Treffen. Und fühlte sich ohne Fellkostüm nackt.

"Die Fuchskomponente war bei mir immer da", sagt Marion Fischer, die mir in der Lobby des Ringberhotels im thüringischen Suhl gegenübersitzt und ihren buschigen roten Schwanz streichelt. "Andere haben früher Mutter, Vater und Kind gespielt. Bei mir war das immer Mutter, Vater, Kind und Fuchs."

Mit ihrem Fuchsschwanz fällt Fischer kaum auf. Jeder Dritte trägt hier einen Schweif an seinem Hintern, jeder Vierte ein Ganzkörperkostüm: es gibt Waschbären, Eisbären, Raubkatzen, Füchse, Wölfe und alle möglichen Fabelwesen, fast alle sind pelzig und kuschelig. Fans dieser Wesen nennt man Furries, so wie Star-Trek-Fans Trekkies sind. Und Suhl ist fünf Tage lang Tagungsort für die 14. Eurofurence, das größte jährliche Furry-Treffen in Europa.

Galerie: Fotos von der Eurofurence 2008.

800 Teilnehmer sind in den Thüringer Wald gekommen, ein neuer Besucherrekord für die ausgebuchte Eurofurence. Vierzig Prozent der Besucher kommen aus Deutschland, der Rest ist aus Ländern wie Großbritannien, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten angereist. Von 18 bis 78 reicht die Altersspanne, der durchschnittliche Eurofurence-Besucher ist Mitte zwanzig.

"Tierwesen ohne Intellekt, das sind keine Furrys", erklärt mir Sven Tegethoff. Er muss es wissen, denn Tegethoff ist von Anfang an dabei. Tegethoff ist Leiter des Eurofurence-Verein, der sich vom kleinen, skurrilen Fantreffen zu einem wichtigen Verband der internationalen Underground-Szene entwickelte. "Wir haben alle Donald Duck und Co. gemocht, doch als wir erwachsen wurden, wollten wir den Kinderkram nicht mehr", sagt er. Die Faszination für die Verbindung von Tierwelt und Science Fiction oder Fantasy aber blieb.

Was wäre wenn? Diese Frage treibt die Furries an. "Was wäre, wenn ich wie ein Adler fliegen könnte oder die Gesellschaft nur aus Katzen und Hunden bestehen würde?", fragt Tegethoff. In Suhl übt er sich mit Gleichgesinnten an der spielerischen Beantwortung dieser Fragen.

Es gibt verschiedene Beweggründe dafür, dass die Teilnehmer der Eurofurence Fabelwesen erfinden, deren Rolle sie hier spielen: Manche Furries sind schlicht sehr tierliebe Menschen. Auch ein sexueller Fetisch kann eine Rolle spielen – das ist ablesbar an der Erotik, die in einigen der Zeichnungen mitschwingt, die auf der "Eurofurence" ausgestellt werden. Und an dem ausdrücklichen Hinweis in den Veranstaltungsregeln, dass sexuelle Handlungen, entblößte Genitalien und SM-Utensilien in den privaten Hotelzimmern okay, in der Öffentlichkeit aber nicht erwünscht sind.

Wichtiger als Tierliebe und Sex ist den meisten Furry-Fans aber die Ästhetik ihrer Charaktere und die Lust am Rollenspiel. Viele Furries können sich zum Beispiel mit Raubtieren identifizieren. Tegethoffs Charakter "Cheetah" ist ein Gepard. "Raubtiere haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten", sagt er, "mit ihnen wird Stärke und Eleganz verbunden."

Die Furry-Fankultur ist sehr kreativ: Anders als zum Beispiel bei Star Wars oder Star Trek bestimmen die Fans die Inhalte und Genre selbst. Ihre Figuren erleben Fantasie-Abenteuer in Zeichnungen, Comics, Animationsfilmen und Rollenspielen.

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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