Radio
Superhits statt Multikulti
TEIL 2
Zuender:
Die Redaktion von
Funkhaus Europa
sitzt in Köln. Kann sie die Berliner mit regionalen Informationen versorgen?
Christoph Singelnstein:
Nein. Aber wir können das erhalten, was Funkhaus Europa auch jetzt schon leistet. Nämlich in Berlin überregionale Inhalte in verschiedenen Sprachen zu senden. Außerdem sprechen wir mit dem WDR darüber, ob nicht Teile des Programms von Berliner Mitarbeitern produziert werden könnten. Und Sie müssen noch einen weiteren Aspekt betrachten: Die Zielgruppe von
Radio Multikulti
sind diejenigen Berliner, die noch kein Deutsch sprechen. Das gilt nicht für alle Einwohner mit Migrationshintergrund.
Zuender:
Dennoch: Sollten nicht gerade Nischenangebote wie
Radio Multikulti
die Aufgabe des gebührenfinanzierten offentlich-rechtlichen Rundfunks sein?
Christoph Singelnstein:
Ja. Aber den öffentlich-rechtlichen Rundfunk darauf zu reduzieren, wäre ebenfalls nicht richtig. Die Rundfunk-Gebühren werden von allen Bürgern gezahlt, die über ein entsprechendes Einkommen verfügen. Also haben auch alle Teile der Bevölkerung das Recht auf ein Radioprogramm, das sie anspricht. Und deswegen gehören Sender wie
RadioBerlin
einfach in das Gesamtangebot.
Zuender:
Auch die
fliegende Verkehrsreporterin
, die für Antenne Brandenburg mit einer Cessna im Einsatz ist?
Christoph Singelnstein:
Wir haben die Aufgabe, attraktiv für unsere Hörer zu bleiben. Dazu gehört eben auch so etwas.
Die Fragen stellte Carsten Lißmann