Das Geschäft läuft gut, von Beginn an schrieben die Jungunternehmer schwarze Zahlen. Und das Sortiment wird stetig erweitert. Kürzlich kamen Karottenstückchen dazu, passend zum Osterfest.
Bisher beschränkte sich die Befriedigung individueller Konsumbedürfnisse auf selbst gestaltete Tapeten, T-Shirts, Tassen, Kugelschreiber. Dass man dieses Konzept auf Lebensmittel ausdehen kann, haben mittlerweile auch andere erkannt.
Mymuesli
ist Vorbild für eine neue Geschäftsidee im Netz: Das personalisierte Essen und Trinken, die individuelle Internet-Speisekarte.
"Mymuesli
hat den Markt geöfnnet. Sie haben bewiesen, dass es funktioniert", sagt Till Achinger, der mit Tamer El-Hawari Mitte März das Portal sonntagmorgen.com gegründet hat, in dem man sich Kaffeesorten nach den eigenen Vorlieben zusammenklicken kann.
Mit vielen verschiedenen Nischenprodukten kann man möglicherweise genauso viel Geld verdienen wie mit wenigen Bestsellern. Die typische Verkaufskurve sieht dann aus wie ein Rattenschwanz, das hat der
Wired
-Chefredakteur Chris Anderson in seinem Buch "
The Long Tail
" beschrieben. Jedes noch so spezielle Angebot findet einen Abnehmer.
Sascha Fiene von
candymix.de
kann das bestätigen: "Am häufigsten werden wir über den Suchbegriff ‚Rote Gummibärchen’ bei Google gefunden". Inspiriert von Mymüsli, betreibt Fiene seit gut drei Monaten nebenberuflich ein Süßigkeiten-Portal, auf dem man sich große Mengen seiner liebsten Gummibärchensorten bestellen kann. Wer von einer riesigen Tüte voller roter oder weißer Gummibären träumt, findet hier seine Erfüllung. Produktion und Einkauf folgen einem simplen Konzept: Fiene kauft Gummibärchentüten ein, und sortiert sie dann auf Bestellung um.
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"Es ist irre, was die Leute dafür ausgeben", sagt Fiene. Von Gewinnen will er aber noch nicht sprechen. Für dieses Jahr rechnet er noch mit einem Verlust. Und ein Problem hat er bisher noch nicht gelöst: "Was mache ich mit den ganzen grünen und gelben Gummibärchen?"