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Wahlkampf

"Wählt uns nicht"

Tania Derveaux von der Belgischen Protestpartei NEE will gar nicht ins Parlament. Darum verspricht sie auf ihren Wahlplakaten Oralsex

Dank Tania Derveaux hat die belgische Splitterpartei NEE diesen Monat viel internationale Aufmerksamkeit bekommen. Ein Wahlplakat zeigt die 24-Jährige in erotischer Pose – "I will give you 40.000 blowjobs" verspricht sie dort. Obwohl das Angebot nur im Internet zu sehen ist und als Satire gemeint war, bewarben sich innerhalb kürzester Zeit mehr als 100.000 Männer um die Liebesdienste der Belgierin. Zuender bewarb sich um ein Interview.

Um das gleich klar zu stellen: Niemand bekommt einen geblasen?

Natürlich nicht. Die Aktion ist eine Satire, sie soll den Verfall der politischen Kultur in Belgien kritisieren. Darüber klären wir auch jeden auf, der sich auf unserer Webseite um Oralsex bewirbt . Andere Parteien versprechen 400.000 neue Jobs, obwohl das völlig unrealistisch ist. Also verspreche ich 40.000 "Blowjobs".

Gab es niemanden, der jetzt auf die Einlösung des Versprechens besteht?

Bisher noch nicht. Allerdings habe ich einen Heiratsantrag bekommen.

Eigentlich wollt Ihr aber Politik machen.

Genau das tun wir doch. Für die Menschen wird Politik mehr und mehr zur Show, Personen zählen mehr als Konzepte. Zur letzten Wahl gab es einen Wahlwerbespot für eine hübsche Kandidatin aus Antwerpen. Ein Pärchen hatte Sex und plötzlich rief der Mann den Namen der Kandidatin statt den Namen seiner Frau. Diese Kandidatin bekam eine Menge Stimmen. Mit unserer Aktion wollen wir den Personenkult und die Sexualisierung des Wahlkampfes auf die Spitze treiben, um den Leuten zu zeigen, wohin das führt.

Genau diesen Personenkult habt Ihr jetzt um Dich entfacht.

Ja, aber wir nutzen ihn positiv. Wir haben kein großes Budget, können uns keine Wahlwerbung oder Plakate leisten. Unsere einzige Chance ist, möglichst viele Leute auf unsere Internetseite zu lotsen. Dank der Kampagne erreichen wir mehr Menschen mit unserer politischen Botschaft.

Und was ist Eure politische Botschaft?

Wählt uns nicht.

Wie bitte?

Dahinter steckt natürlich mehr. In Belgien herrscht Wahlpflicht. Weil aber jeder wählen gehen muss, wissen die Politiker gar nicht, ob die Menschen wirklich zufrieden sind mit ihrer Politik oder nur keine bessere Alternative sehen. Da kommen wir ins Spiel. Wir sind die "Nein"-Partei. Wer für uns stimmt, stimmt gegen die anderen.

Das Programm ist also schlicht "dagegen"?

Einfach gesagt: ja. Die Sitze, die wir im Parlament erringen, lassen wir unbesetzt und lehnen auch das Geld ab, das uns vom Staat zustehen würde. Das ist unser Wahlversprechen. Das Geld und die Sitze fehlen aber den anderen Parteien. Sie haben dadurch immer vor Augen, wie viele Wähler mit ihnen unzufrieden sind.

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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