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Minderheiten

Linksnationalpunkfaschist

TEIL 2

So sagt es auch der Journalist Llibert Ferri, der ebenfalls für die ERC gestimmt hat, als er das Wahllokal verlässt: „Als Faschist wird man hier eher mal beschimpft, wenn man den Katalanismus kritisiert. Weil der im Namen gesamtspanischer Interessen unterdrückt wird.“

Mireilla ist genervt vom Katalanismus in allen Gesellschaftsschichten und Parteien. Die Friseurin gehört zu dem kleinen Prozentsatz der katalanischen Bevölkerung, die sich als Spanier sehen. Sie ist in Barcelona aufgewachsen, kommt jedoch nicht aus einem katalanischen Elternhaus. Solche „unechten“ Katalanen nennen sie hier „charnegos“.

Mireilla spricht gern Spanisch und will sich nicht vorschreiben lassen, welche ihrer beiden Muttersprachen sie verwendet. Es ärgert sie, dass sie gesetzlich verpflichtet ist, an ihrem Laden neben der spanischen auch die katalanische Geschäftsbezeichnung anzubringen. Deshalb hat sie sich einen Trick überlegt, die in ihren Augen unsinnige Auflage zum Schutz des Katalanentums zu umgehen. „Le petit Atelier“ hat sie an ihren Friseursalon geschrieben. Auch im Privatleben will sie mit dem Nationalismus nicht viel zu haben. „Ich habe nur wenige katalanistische Freunde“, erzählt sie. Und mit denen redet sie erst gar nicht über das ewige Thema.

Für Menschen wie Mireilla, die den verkrampften Nationalismus leid sind und sich wünschen, dass die Politik sich anderen Problemen zuwendet, ist bei dieser Wahl eine neue Partei angetreten. Die „Cuitadans“ haben sich erst vor wenigen Monaten gegründet und mit ihrer Kritik an den etablierten Parteien auf einen Schlag 3 Prozent der Stimmen errungen. Sie sind überraschend ins katalanische Parlament eingezogen. Die „Cuitadans“ haben bereits angekündigt, dort Spanisch zu sprechen. Das gab es seit Jahren nicht mehr.

Wer am Ende in Katalonien regiert, werden die Nationalismusverweigerer nicht beeinflussen können. Im Gegenteil, vermutlich werden die Separatisten zum Zünglein an der Waage in der Koalitionsfrage. „Unser wichtigstes politisches Anliegen ist die katalanische Sache“, sagte deren Vorsitzender Carod Rovira – und hat sich mit dieser Aussage sämtliche Optionen offen gehalten. Zumindest darin sind sich nämlich alle anderen einig.

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