//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
////
Seiten: « 1 | 2 | 3 »

Pornografie

"Ein Tierarzt ist doch auch kein Hund"

TEIL 2

Wie macht man einen Porno für Frauen?

Man muss Frauen in ihrer Sprache ansprechen. Eine Szene muss wie ein Satz konstruiert sein. Die Handlung in einem Porno für Männer sieht so aus: vaginal, drei Positionen, anal, dann Orgasmus, entweder auf den Hintern oder ins Gesicht. Wenn das anders ist, funktioniert der Film nicht. Männer wollen keine Überraschungen. Eine Frau hingegen schon.

Kann eine Analsexszene auch Frauen antörnen?

Kommt ganz auf die Präsentation an. Frauen mögen Sex doch auch.

Aber Frauen sprechen weniger auf das rein Visuelle an.

Das stimmt. Prinzipiell gefällt es Frauen besser, wenn man zu ihnen spricht, als wenn man ihnen Geschlechtsteile ins Gesicht hält. In einem Porno für Frauen ist es deswegen wichtig, dass die Geschichte Sinn macht. Eine Frau kommt rein. Wer ist sie? Die Sekretärin? Die Schwester? Sie fangen an zu vögeln, er ruft einen anderen an, der vögelt sie auch, und wir haben keine Ahnung warum… aber weißt du was? Mir als Mann ist das total egal. Ich will nur sehen wie sie vögeln. Ein Frau hingegen wird fragen: Wer ist der denn? Und warum hat der auf einmal einen grünen Pulli an? Gerade eben trug er noch einen gelben. Solche Details sind für Frauen unheimlich wichtig.
Außerdem mögen Frauen die harte Realität nicht. Ich habe Darstellerinnen, die können ihre eigenen Filme nicht sehen. Sie mögen diese gynäkologischen Aufnahmen nicht. Wenn du also versuchst, das Offenkundige aus dem, was erfasst wird, herauszunehmen, dann hast du ein Produkt für Frauen.

Und wie bringst du das in einem Film rüber?

Meine Filme basieren immer auf einer Novelle. Das Problem ist, dass es im Porno immer nur die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft gibt. Um die Person interessant zu machen, brauchst du aber auch die Vergangenheit und die langfristige Zukunft. Der nächste Punkt ist das Alter: Männern gefallen junge Frauen unter 35. Meine Mutter hingegen würde ein 35-Jähriger gar nicht ansprechen, der würde sie an ihren Sohn erinnern. Man muss auch darauf achten, wie die Männer sich verhalten: Ein 25-Jähriger vögelt ja nicht genauso wie ein 50-Jähriger. Ins Gesicht kommen ist tabu – das finden Frauen herabwürdigend. Wichtig ist auch die Rolle der Frau. In meinen Filmen gibt es zum Beispiel keine dummen Frauen. Und der Mann muss nicht unbedingt hübsch sein, aber auf jeden Fall interessant. Intelligente Frauen verlieben sich nicht auf den ersten Blick in einen schönen Mann, andersrum geht’s schon.

Ein anderes Thema sind Regeln. Wir dürfen nicht als normal darstellen, was in unserer Gesellschaft, mit unseren Werten, nicht normal ist. Deinen Hund zu vögeln zum Beispiel. Oder Gewalt. Das Wichtige ist aber nicht, was man zeigt, sondern wie es rübergebracht wird. Gewalt darf gezeigt werden, aber nicht als "normal" sondern als "falsch". Sex ist im Grunde genommen Wohlbefinden. Mädchen, die wenig vögeln, geht’s schlecht. Frauen können immer weniger Sex haben und am Ende ihre Lust einfach ausblasen wie eine Kerze.

Und warum glaubst du tun sie das?

Weil sie den Eindruck haben, von ihrem Liebhaber nicht geschätzt zu werden. Einem Mädchen den Schwanz zwischen die Beine zu stecken ist einfach ein physischer Akt. Für uns Männer ist es sehr einfach, unsere körperlichen und geistigen Bedürfnisse zu trennen. Für Frauen ist es fast unmöglich. Ihr Intimbereich ist nur ein Mehrwert. Und wenn sie fühlen, dass ihre Person nicht geschätzt wird, dann haben sie schnell keine Lust mehr. Deshalb mögen es Frauen auch gerne, geküsst und gestreichelt zu werden. Sonst fühlen sie sich wie Prostituierte. Sie wollen aber Teil von etwas sein.

Viele Männer würden mir jetzt sagen, ich sei ein Romantiker. Das ist lächerlich. Tantra und Kamasutra zum Beispiel sind die Ergebnisse von geistiger und körperlicher Kommunikation. Die Leute haben aber nur den mechanischen Teil übernommen, und dann wundern sie sich, warum sie die Tigerstellung nicht hinbekommen. Man muss lernen, Sex erstmal im Kopf richtig zu machen.

Weiterlesen im 3. Teil »


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG