Freitag.
In einem Sturm der Entrüstung kündigt Wagners
eigentlicher Arbeitgeber
dessen Job und verteilt Aufkleber gegen die "Franz-Joseph Abzocke". Als dann auch noch die Korrekten verkünden, dass sie einen umfangreichen Katalog der Sinnlichkeit erarbeitet hätten und nun aus der neuen Regierung aussteigen müssten, da das Grundsatzpapier sämtliche Hierarchien negiere, ist es soweit. Aufstand beendet. Kurt Krömer schämt sich öffentlich, wie peinlich dit jetze wär. Als ehemaliger Präsident einer einwöchigen Revolte könne er ja nie wieder ins Ausland. Er entlässt Wagner und geht in Neukölln einen saufen. "Wenigstens den sindwa jetzt los", wird Krömer noch zitiert. Am Thresen verkündet er die Rückkehr der Bundesrepublik: "Aber so wie früher!"
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Samstag.
Es gibt nichts schöneres als das Wochenende nach einer Revolution. Zuender empfiehlt eine Vernissage-Tour durch Berlin Mitte. Man beginnt am Hackeschen Markt und trinkt sich mit kostenlosem Sekt durch diverse Hinterhöfe bis in den Prenzlauer Berg. Abends können wir Freunde einladen und halbgescheite Semiprominenz dabei beobachten, wie diese den Klassiker
"Das Nilpferd in der Achterbahn"
spielt. Von einem
uns alle liebenden Fernsehsender
"extreme activity" getauft. Man kann aber auch den Fernseher kaputt schlagen und selbst spielen.
Sonntag.
Der Tag steht zur freien Verfügung. Ich gehe zur Kirche, sie spielen "Kleines Senfkorn Hoffnung". Danach rufe ich das schwarzhaarige Mädchen aus dem Leingarten an.