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Feminismus-Debatte

Mund halten! Alle!

Ein Aufschrei der Empörung ging durchs Land, als Eva Herman forderte "Frauen sollten öfter mal den Mund halten". Besser, wir hätten wirklich den Mund gehalten. Alle.

Das große Problem des Konsens ist seine Langweile. Wenn die Mehrzahl der Menschen einer Meinung zustimmt und niemand bereit ist, dazu eine Gegenposition zu beziehen, dann verliert sich leicht das öffentliche Interesse. Deshalb ist immer wichtig, dass jemand mutig der Mehrheit gegenübertritt und sagt: „Ihr habt Unrecht. Der gesunde Menschenverstand hat auch Unrecht und die Errungenschaften der letzten 50 Jahren waren ein großer Irrtum“. Da kommt Eva Herman ins Spiel.

Eva Herman ist bekannt als Moderatorin der Sendungen Herman & Tietjen und Wer hat`s gesehen? . Sie hat lange Zeit die Tagesschau moderiert und ein Buch über das Glück des Stillens geschrieben. Kürzlich hat sie in einem politischen Magazin behauptet, dass Frauen sich so verhalten sollten, wie die Biologie dies für sie vorgesehen habe. Eva Herman sagt, dass Karrierestreben Frauen ihre Weiblichkeit verlieren lasse. Aus dieser These hat Eva Herman ein Buch gebastelt – Das Eva-Prinzip heißt es und ist dieser Tage erschienen. Und da kommen die Verlage ins Spiel.

Verlage haben verschiedene Möglichkeiten, die potenzielle Käuferschaft auf ihre Neuerscheinungen aufmerksam zu machen. Sie können Anzeigen schalten oder Kritiker mit aktuellen Büchern in der Hoffnung bemustern, dass die Rezensionen die Leser zum Kauf animieren. Am Preisgünstigsten und Effektivsten ist für die Verlage jedoch, zu einer öffentlichen Diskussion ein entsprechendes Buch anzubieten. Dazu muss das Buch nur eine Meinung vertreten. Diese Meinung sollte provokant sein, nicht zu absurd, einige prominente Fürsprecher hinter sich wissen und unbedingt jedem die Möglichkeit geben, sich dazu äußern zu können. Und da kommen die Medien ins Spiel.

Frank Schirrmacher, einer von fünf Herausgebern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung , veröffentlichte im Frühjahr dieses Jahres sein Buch Minimum . Seine These: „Eine Gesellschaft braucht auch ein Minimum an wachsenden Familien, damit die Selbstlosigkeit, die in Familien produziert wird, in der Gesellschaft spürbar wird.“ Zeitgleich zur Veröffentlichung brachte der Spiegel die Titelgeschichte "Unter Wölfen" und fragte, ob „die Gesellschaft auf die Auflösung des privaten Versorgungsnetzes der Familie vorbereitet“ ist. Eine Diskussion über die Kinderlosigkeit in Deutschland setzte ein, welche die Öffentlichkeit unter anderem mit dem Phänomen der kinderlosen Akademikerin vertraut machte. In vielen geschriebenen und gesprochenen Sätzen schwang die Forderung mit, Frauen sollten doch die erforderlichen 2,1 Kinder zu Welt bringen, die ein deutsches Überleben sichern würden. Schirrmachers Buch verkaufte sich über 150.000mal. Und da kommt eine Spekulation ins Spiel.

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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