Feminismus-Debatte
Die Männer sind schuld!
TEIL 2
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ihnen das Arbeitsleben nicht mehr reicht. Sie wollen mit dabei sein, wenn ihr Kind die ersten Schritte tut, wollen ab und zu kochen und sogar shoppen gehen. Genau wie es den meisten Frauen nicht reicht, ihr ganzes Leben dem Haushalt zu widmen. Zugegeben, die Zahl der Hausmänner ist immer noch verschwindend gering. Und in gewissem Maße hast du Recht, wenn du sagst, dass Frauen Kinder bekommen, stillen und zu Hause bleiben sollten – mit ersteren beiden wären ihre Männer nun wirklich überfordert. Viele Frauen tun das auch. Aber sie verstehen es nicht als Lebensaufgabe.
Bald wird sich nicht mehr nur die Frage stellen, wie Frauen Kinder und Karriere unter einen Hut bekommen sollen. Sondern auch, wie die Männer es tun. Es wird keine Rollenaufteilung mehr geben, die zwischen Haushalt und Beruf abgrenzt - beide Partner werden von Zeit zu Zeit beides tun. Mit geteilter Belastung wird auch die Entscheidung, Kinder zu bekommen, leichter. Nicht dein Hausfrauen-Modell wird Deutschland vor Kinderlosigkeit bewahren, sondern ein weiterer Schritt der Emanzipation.
Versteh' mich nicht falsch: Sollte eine Frau Spaß daran haben, den ganzen Tag Blumen zu arrangieren und Apfelkuchen zu backen, ist das gut so. Nur gibt es wohl wenige Exemplare meiner Generation, die das als erfüllende Lebensbestimmung wahrnehmen. Und noch weniger Männer, die eine solche Frau nicht langweilig finden.
Fast tut es mir leid, Eva. Aber du hast dein eigenes Ideal zerstört, bevor du es aufbauen konntest. Denn das, was du verlangst, liegt nicht nur in unserer Macht. Selbst wenn die jungen Frauen dir folgen wollten, sie könnten es nicht. Ihre Männer wären dagegen.
Viele Grüße, Sarah
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