//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
////
Seiten: « 1 | 2

Berufsbilder

70 Prozent Spaß

TEIL 2

Freitagabend, kurz nach acht, es ist noch nicht viel los im "Linz". Ein Tisch in der Bar ist besetzt, Christian isst ein Take-away-Schnitzel aus der Styroporbox. Wenn man ihn so hinter seinem Tresen sitzen sieht, wirkt er wie ein Träumer. Doch das täuscht. Der Mann ist ein Macher. "Ich gschaftel gerne", sagte er in seinem leichten Wienerisch. Den Tresen hat er selbst gebaut, genauso wie die Treppe, die vom Eingangsbereich über die Bar zum Hinterraum führt. Dort befindet sich das Herz des Etablissements: Der Tischkicker. "Ich bin mittlerweile ein toller Kickerspieler geworden", sagt Christian, der an diesem Abend ein Fußballtrikot mit der Aufschrift "Austria 9 Vogel" trägt – ein Geschenk seiner Linzer Kumpels. Teilweise werden die Kicker-Matches bis morgens um sieben ausgetragen. Der Tag beginnt für den Kneipier, zumindest am Wochenende, fast nie vor dem Nachmittag. Für Christian ist das grundsätzlich kein Problem: "Ich bin eh ein Nachtmensch." Nur manchmal beschleichen ihn Zweifel an seinem Lebenswandel: "Du fragst dich natürlich schon, wie weit du deine Gesundheit schädigen willst. Du trinkst mehr, du rauchst mehr, du isst schlecht und zu den falschen Zeiten.

Mit solchen Arbeitszeiten eine Beziehung zu führen, ist nicht einfach, das weiß er inzwischen. "Dein soziales Umfeld verändert sich", sagt Christian. "Seit ich den Laden habe, bin ich Single." Dafür habe er in den eineinhalb Jahren als Barbesitzer viele gute Freunde gewonnen. Allerdings kommen auch "Freunde" dazu, auf die man lieber verzichten würde. "Manchmal ist es schon  nervig, den Leuten an der Bar nicht entkommen zu können", meint Christian. "Bei einigen denk ich mir: Kauf dir kein Bier, kauf dir ein Leben." Inzwischen kann Christian vom "Linz" leben – nicht unbedingt fürstlich, "aber ich kann schon einmal im Monat Klamotten kaufen". Sagt er und grinst unter seiner Carhartt-Kappe hervor. Wenn er über seinen Job resümiert, meint er: "Natürlich verliert das Ganze mit der Zeit an Reiz, aber zu 70 Prozent macht die Arbeit wirklich Spaß – und das ist mehr, als man von den meisten anderen Jobs sagen kann." Außerdem – und hier lachen seine Augen wieder, "außerdem hab ich gemacht, wovon andere nur träumen."

Auch schön:

Es leben die Freaks - Karriere auf der Baustelle

Spiel des Lebens - Das erste Brettspiel über Illegale

Was zu melden? - Dieser Text wird hier im Forum diskutiert

Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG