Label
Wo Medienstudenten schmusen
TEIL 2
Nur eine Entscheidung ist zumindest schon mal gefallen: "Ich habe lange überlegt. Großstadt oder nicht? Jetzt weiß ich, dass ich in Lüneburg bleiben möchte," sagt Dittbrenner. "In Hamburg mag es bessere Clubs geben, in Berlin geht die Sau und auch Köln hat viel zu bieten. Aber unser Label ist mit Lüneburg verwoben. Inzwischen stehen die Leute auf dieses Kleinstadt-Image. Kompakt wollten für ihren Mp3-Newsletter neulich sogar ein Bild von mir in der Heide."
Mit Springintgut, der ebenfalls in Lüneburg lebt, und
dem Londoner Vanishing Breed
haben bereits zwei Künstler schöne Alben auf dem Label veröffentlicht. Springintgut hat sich dabei als Soundforscher mit Gespür für Hörbarkeit erwiesen. Vanishing Breed singt seine folky anmutenden Songs zu afrikanischen
Polyrhythmen
von der Drum Machine. Seine neue Platte ist bereits in Planung, noch davor erscheint in diesem Herbst mit "Pingipung Blows The Brass" der zweite Teil der "Plays"-Reihe.
Diese Compilations
konzentrieren sich auf ein Instrument und versammeln dafür Produzenten befreundeter Labels. Die Promis auf "Pingipung Plays Brass" sind
Mouse On Mars
.
Ein Label wie Pingipung ist bei aller Leidenschaft für die Musik aber vor allem eine Freundschaftsmaschine – zumindest hinterlässt die "Schilfmusik 2006" diesen Eindruck. Während Dittbrenner, Engel und Otto in den unterschiedlichsten Konstellationen schon am Nachmittag Boards Of Canada und Harry Belafonte auflegen, wird noch gegrillt. Die Tanzfläche wird ohnehin erst nach Mitternacht voll. Das ist in Lüneburg nicht anders als in Hamburg. Nur die Namen sind hier lustiger.
Auch schön:
Europa rettet den Techno
- DJ-Legende Jeff Mills im Interview
Alles ist Musik
- Schneider TM über Musik als Teil des großen Ganzen (und Drogen)
Nach Hause
- Zuender. Das Netzmagazin