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Kolumbien

Entführt! – seit 1460 Tagen

TEIL 2

Alles, was wir über Ingrid wissen, wissen wir durch Informanten. Unter ihnen sind Gefangene der FARC, die in kolumbianischen Gefängnissen sitzen. Am Anfang erhält man viele falsche Informationen, denen wir zunächst ganz unerfahren glaubten.

Welche Bedeutung haben die vielen Entführungen in Kolumbien?

Die Entführungen sind eine Geißel dieses Konfliktes, denn wir reden über schätzungsweise 5.000 Entführte, aber die wahre Dimension kennen wir selber nicht. Sicher ist, dass dies das größte Problem nach den Vertreibungen ist.

Unterscheiden sich die Entführungsfälle?

Ja, prinzipiell gibt es politische und ökonomische Entführungen. Heute redet man zusätzlich noch von Express-Entführungen. Die politischen und ökonomischen Entführungen werden von der Guerilla und den paramilitärischen Gruppen geplant. Die allgemeine Kriminalität macht die Express-Entführungen. Bei einer Express-Entführung halten sie einen für mehrere Stunden fest, damit man Geld übergibt oder jemanden anruft, der das Geld aushändigt. Die Dauer der Entführung hängt davon ab, wie schnell die Forderungen erfüllt werden. Bei den politischen Entführungen gibt es nochmals verschieden Arten, die davon abhängen, was für eine Art von Vereinbarung man erzwingen möchte. So wurde der Bruder des Ex-Präsidenten Cesar Garviria entführt, um ein Gesetz über die Auslieferung von Kolumbianern an andere Staaten zu verhindern. Jeder politische Entführte hat also eine andere Funktion.

Nach dreieinhalb Jahren Desinteresse liebäugelt die Regierung Uribe seit kurzem mit einem Gefangenenaustausch. Demnach könnten Farc-Kämpfer aus kolumbianischen Gefängnissen frei kommen, wenn die Farc Betancourt gehen läßt. Wie erklärt sich dieser Sinneswandel?

Zum einen ist da der internationale Druck, zum anderen stehen Wahlen vor der Tür. Ich glaube, dass der Gefangenenaustausch früher oder später stattfinden wird, da der Druck aufrechterhalten wird. Die FARC hat kein Problem, sie festzuhalten. Sie leben in einem anderen Rhythmus, aber die Regierung spürt den Druck. Früher oder später machen sie den Austausch. Nur wann, das ist die Frage. Denn wenn die Farc sagt, dass sie mit der aktuellen Regierung nicht verhandelt, müssen wir auf eine neue Regierung warten – und die wird es erst in vier Jahren oder noch später geben.


 
 



 

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