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Drogen

"Obwohl sie mich beklaut hatten, wollte ich zu ihnen gehören"

TEIL 3

Ich kann nachvollziehen, wenn Schule und Eltern einem 14-Jährigen nicht sagen wollen, dass es Menschen gibt, die mit Cannabis umgehen können. Einem so jungen Menschen kann man durchaus sagen: Fang damit gar nicht erst an.

Wobei dann die Frage ist, ab welchem Alter man einem Jugendlichen zutrauen kann für eine vernünftige, differenzierte Aufklärung empfänglich zu sein. Ein Zehnjähriger sollte nicht mit potenten Rauschmitteln umgehen, klar. Aber ist nicht schon hier der Keim zu setzen, da er so oder so lernen muss mit Substanzen und mit anderen Versuchungen umzugehen?

Ich habe gleichwohl Verständnis für eine restriktive Haltung, nicht zuletzt, weil die Anzahl der jungen Extrem-Kiffer über die Jahre stetig angestiegen ist. Und die lange Zeit betriebene Verharmlosung von Dope hat daran einen Anteil. Ich kenne genug Leute, die stark abhängig von dem Zeug sind und Entzugserscheinungen sowie große Probleme dadurch haben, wenn sie nicht täglich kiffen.

Das liegt an der Mär von der „weichen Droge“. Aus einer „weichen Droge“ kann bei entsprechendem Konsummuster eben auch eine „harte Droge“ werden. Interessant ist ja nun, dass du durch die enorme Aufmerksamkeit in den Medien in eine Rolle geschoben wirst, von der du nicht ganz genau weißt, wie du sie erfüllen sollst.

(lacht) Richtig. Ich probiere mich da bisher auch jedes Mal von Neuem aus. Mittlerweile sehe ich das auf drei Ebenen. Auf der einen Ebene betrachte ich das humorvoll: Gestern habe ich gerade noch mein Abi geschafft und heute wollen Leute von mir Meinungen und Einschätzungen hören, nur weil ich durchs Kiffen in der Psychiatrie war und aufgeschrieben habe, wie es dazu kam! Auf der anderen Ebene sehe ich die gewisse Verantwortung, die ich dabei habe, nicht zuletzt, wenn ich Lesungen abhalte und die Leute danach zu mir kommen und mir ihre intimsten Probleme anvertrauen. Und die dritte Ebene ist das mediale Brimborium. Manchmal erwecken die Medien den Eindruck, als würden sie an mir ein gesellschaftlich virulentes Problem offenbaren und ja, das viele mit 13 schon Kiffen ist ein großes Problem. In der Realität zeigt sich dann aber oft, dass dort nur ein Medienschaffender oder eine Institution unbedingt neuen Stoff für einen Beitrag braucht. Klar gibt es da solche und solche Fälle und manchmal bleibt eben ein schaler Nachgeschmack.

Bisher bis du das geläuterte schlimme Beispiel.

Das ist mir bewusst, aber das ist nicht meine Intention. Diese besteht darin vom Thema „Kiffen“ wegzuführen und zu zeigen, dass es im Leben weniger darum geht, ob man kifft oder nicht kifft, sondern darum, was man aus seinem Leben macht und dass man verantwortungsvoll mit seinem Körper und dem Geist umgehen sollte. Weder möchte ich Jugendlichen sagen „kiffen ist harmlos“, noch „kiffen ist scheiße“, sondern höchstens: „Durchschaue die Massenverblödung und wehre dich. Übernimm mit Mut und Energie Verantwortung für dein Leben“.

Weiterlesen im 4. Teil »


 
 



 

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