HipHop
vier minus drei
TEIL 4
Anhänger
Menschen, denen ich vorher noch nie begegnet bin, denken, sie stünden einem alten Bekannten gegenüber, wenn sie mich sehen – dem Typen, der über Boxen und Fernseher in ihrem Wohnzimmer vorbei kommt. Obwohl ich als Popstar diesen Effekt kenne, habe ich das Phänomen vor kurzem mit Ben Stiller erlebt, als ich ihm begegnet bin. Den hätte ich nämlich gerne zum Freund (lacht). Dabei ist mir wieder bewusst geworden, was für einen Unsinn man sich da zusammenspinnt. Eine Beziehung, die faktisch nur von einer Seite ausgeht, kann natürlich nicht funktionieren. Die meisten Leute vollziehen diesen entscheidenden Gedankengang aber nicht. Deswegen werde ich von wildfremden Menschen – wie von Dir (lacht) – angesprochen, die denken: "Den kenne ich schon so lange, den höre ich schon seit ich vierzehn bin – ich glaube, der ist mein Freund." So jemand meint das gut. Aber wenn ein fremder Mensch mit weit ausgebreiteten Armen auf mich zu kommt, kann ich das, was er von mir möchte nicht erfüllen.
Eigenliebe
Vor kurzem hat mir meine Mutter erzählt, dass ich als kleines Kind nur dann im Garten spielen wollte, wenn meine Eltern zugesehen haben. In der Schule war ich der Klassenkasper: Nichts auf dem Kasten, aber immer große Klappe. Ich weiß nicht, ob ich narzisstisch bin, oder nur ein überdurchschnittlich großes Bedürfnis habe, mich darzustellen. Popstars stellen sich ja nicht umsonst auf die Bühne, natürlich bin ich eitel...
Medien
Anfangs für mich der absolute Horror, weil wir uns von der Presse ständig verkannt fühlten. Trotzdem hatte das, was über uns in den Medien zu lesen war, oft seine Berechtigung: Wir haben jeden Quatsch mitgemacht. Der Eindruck, der dadurch bei den Leuten entstand, war die Quittung dafür. Dabei meinten wir eigentlich etwas ganz Anderes, konnten das aber nicht vermitteln. Heute bin ich vorsichtiger.
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