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Sinnsuche

Es gibt kein Billy in Benin

Wenn ein Entwicklungshelfer den anderen beneidet, weil dieser in seinem Land ein Ikea hat, stimmt doch was nicht. Oder?

Über die Arbeit des Deutschen Entwicklungsdienstes weiß ich nicht sonderlich viel. Unter anderem, dass er seine Mitarbeiter in Bad Honnef schult, bevor er sie in Länder schickt, mit denen er zusammen arbeitet und die auf die eine oder andere Art Hilfe benötigen.

Es gibt offensichtlich genug Menschen, die mehr Sinn darin sehen auf einem anderen Kontinent dazu beizutragen, dass es allen besser geht, anstatt gefangen in unserer bunten Warenwelt anderen Lebensinhalten hinterherzurennen.

Sie kommen dort in Bad Honnef zusammen, erfahren viel Allgemeines, so dass sie gemeinsam unterrichtet werden können, unabhängig von ihrem Zielland, in dem sie mindestens ein Jahr verbringen werden.

Möglicherweise sucht der eine oder andere auch das Abenteuer, eines, das ihm größer erscheint als das mit dem Rucksack auf dem Rücken. Während dieser mehrwöchigen Schulung, lernt man sich kennen, redet dies und das, tauscht sich aus.

Als ich über eine zuverlässige Ecke mitbekomme, dass sich jemand darüber freut, daß es in Uganda, wo er hingehen wird, einen Ikea gibt, bin ich schon leicht verwirrt. Aber als dich dann noch erfahre, daß jemand anders, der nach Benin geht, feststellt, daß es dort keinen Ikea gibt und von Neid gepackt wird, frage ich mich: Was haben diese Leute eigentlich vor? Was treibt sie an? Wie stellen sie sich ein Leben im Dienst der Entwicklungshilfe vor?

Ich wäre genauso ratlos, wenn ich von einem Bankräuber hören würde, der sich über die Klimaanlage der Bank freut, die er ausrauben will.

Okay, der Vergleich hinkt nicht nur, er humpelt. Zweiter Versuch: Diese Menschen kommen mir vor wie Fahrer von Rettungswagen, für die es wichtig ist, was für ein CD-Spieler in ihrem Fahrzeug eingebaut ist. Während ihnen egal sein müsste, ob da überhaupt einer ist.

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