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"Im wesentlichen nichts Neues"

Die Hamburger Schule haben sie längst absolviert. Frank Spilker und Die Sterne können ganz hervorragend lesen und schreiben. Lesen tun sie die Zeichen der Zeit, schreiben tun sie Songs. Seit "Fickt das System" bekommen sie dafür allerbeste Haltungsnoten. Auf dem achten Werk "Räuber und Gedärm" hapert es wie gewohnt mit der Schönschrift

Fürchtet euch nicht! Nicht vor dem infantilen Albumtitel. Nicht vor der Selbsteinschätzung per Songtitel „Unsere Ideen sind ... Genital“. Die Sterne gehören trotzdem nicht zu den Leuten, die „telefonanieren“ sagen, wenn sie bloß das Rauschen aus der Hörmuschel am Ohr meinen. Im Gegenteil ist Frank Spilker möglicherweise der beste deutsche Songdichter. Zwar passen seine Zeilen in den seltensten Fällen zur Musik: Ständig steht eine Silbe über, oder es müssen Vokale gedehnt bis melismiert werden, weil plötzlich die Wörter alle sind. Weil sich Die Sterne aber lose angeschlossen an die Northern-Soul-Tradition fühlen, sind diese Mängel als bauartbedingt hinzunehmen. Und ja: Der Gesang wäre mit dem Attribut „perkussiv“ am besten umschrieben. Was die Lyrics indes heraushebt: Die Sterne vermeiden jegliches Innerlichkeitsgedöns, vermeiden Larmoyanz und arbeiten hart am Denotativen. Da gibt es kein Geschwurbel, keine Flucht ins Abstruse, Ungefähre und Ach-so-Emotionale. Wohl aber ein Konzept, das tatsächlich einigermaßen stringent durchgezogen wird: Die Sterne haben die schönsten Phrasen aus Spermarktverkaufsgesprächen und Warenpalaver gesammelt und mit de ollsten Plattitüden der Alltagssprache gekreuzt. Das gelingt mit leichter Hand, zu „Räuber und Gedärm“ kann daher durchaus geraten werden. All das ist natürlich „Im wesentlichen nichts Neues“. Aber das sprechsingen sie ja selbst.

Die Sterne, „Räuber und Gedärm“ (V2 / Rough Trade)


 
 



 

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