politik  
 
     
//ZUENDER//
 
 


//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 
//ZUENDER//

Rezession

Finanzkrise? Ich merke nüscht!

Zündy Wagner hat keine Aktien und keine Immobilien. Dafür ist ihr Konto schon wieder im Minus. Was geht sie der Börsencrash an?

Der Wirtschaftsprofessor Martin Weber lehrt an der Uni Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bankbetriebslehre und Behavioural Finance – er beschäftigt sich also mit der Frage, welche Rolle der Faktor Mensch im Finanzwesen spielt.

Zuender: Herr Weber, Zündy Wagner ist 19 Jahre alt. In ihrem Kellnerjob verdient sie weniger als tausend Euro pro Monat und hat kaum Erspartes. Im Gegenteil – ihr Dispo ist gerade wieder gut ausgereizt. Muss Zündy sich mit der gegenwärtigen Finanzkrise beschäftigen?

Martin Weber: Im Moment ist das für ihr unmittelbares Umfeld egal. Wenn sie in einem Bankviertel arbeitet, muss sie vielleicht damit leben, dass weniger Kunden teure Getränke bei ihr bestellen und dass das Trinkgeld weniger wird.

Zuender: Ewig will Zündy den Job sowieso nicht mehr machen. Aber sie sorgt sich nun um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Martin Weber: Ich glaube, dass sich mittel- bis langfristig nicht viel ändern wird. Die Banken in den USA haben nur getan, was sie im Prinzip immer machen – sie haben es diesmal nur übertrieben.

Zuender: Was meinen Sie, Geld leihen und verleihen?

Martin Weber: Dieses Prinzip ist noch älter, zweitausend Jahre in etwa. Was ich meinte ist, dass Firmen sich mit Hilfe von Derivaten gegen Währungsschwankungen absichern, BMW zum Beispiel. Oder die Lufthansa gegen steigende Kerosinpreise.

Zuender: Aha, was ist denn mit Zündys Urlaub in Barcelona – wird der jetzt teurer?

Martin Weber: Schwer zu sagen. Und mit der Finanzkrise hat das erst mal nicht viel zu tun. Generell gilt, dass immer mehr Umweltvariablen – Stichwort Luftverschmutzung – in den Preis einfließen. Dennoch sind Flüge in den vergangenen Jahren billiger geworden.

Zuender: Zuendy überlegt, ob sie im nächsten Semester vielleicht ein Studium beginnen soll.

Martin Weber: Bildung wird zum großen Teil aus dem Staatshaushalt finanziert. Aber das wird nur zum Problem, wenn sich die Krise wirklich zu einer großen Katastrophe auswächst. Das sehe ich momentan aber nicht, ohne etwas schönreden zu wollen.

Zuender: Aber vielleicht muss Zündy einen Bildungskredit aufnehmen. Bekommt sie den jetzt überhaupt?

Martin Weber: Da muss man zwischen den USA und Deutschland trennen. In den USA könnte das problematisch werden, da viele Banken dort auch mit Bildungskrediten spekuliert haben. Die Konstruktion ist so ähnlich, wie die der Immobilienkredite – deshalb werden die Banken sicher vorsichtiger sein.

In Deutschland dagegen gibt es das System der Bildungskredite erst seit kurzem, deshalb sind sie noch kein Massengeschäft.

Zuender: Aber werden die Banken solche Kredite jetzt nicht zögerlicher vergeben?

Martin Weber: Da das Geschäftsfeld neu ist, werden sie sowieso sehr vorsichtig sein.

Die Fragen stellte Carsten Lißmann

Mehr zum Thema Kein Geld
Themenschwerpunkt: Warum bin ich immer pleite!
In der Theorie klingt es ganz einfach: Nicht mehr Geld ausgeben, als man einnimmt. In der Praxis ist das schon schwieriger. Was tun, wenn der Kühlschrank leer ist, das Konto aber auch? Fünf Autoren über ihr Leben mit dem lieben Geld »
Altervorsorge: Denk an deine Rente!
Markus Kavka spart jetzt »
Startseite – Zuender. Das Netzmagazin


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG