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Afrodeutsche

"Ihr wollt nichts von uns wissen"

TEIL 2

Es gibt genug Bücher darüber, wie toll weiße Deutsche sind. Es ist nicht meine Absicht, weiße Deutsche als bösartig zu bezeichnen. Vielmehr ist rassistisches Verhalten Teil ihrer Sozialisation. Sie wurden mit Rassismus vollgemüllt, genau wie schwarze Deutsche auch. Und jetzt müssen sie diesen Müll loswerden. Das festzustellen, ist etwas anderes als bloße Anklage.

Trotzdem entlassen Sie weiße Deutsche nicht aus der Verantwortung für ihr Verhalten.

Das stimmt. Dieses Buch ist ein Buch gegen Rassismus. Wer es in die Hand nimmt, will etwas ändern, sonst hätte er es sich nicht gekauft. Und ich sage ihm, wie es geht.

Rassistisches Verhalten geschieht doch häufig nur aus Unwissenheit.

Ja, aber wenn ich einen Autounfall baue, kann ich mich auch nicht damit herausreden, dass ich nicht wusste, wie man Auto fährt. Genauso ist es bei Rassismus. Ich habe da ebenso eine Verantwortung, mich auszukennen, um andere nicht zu verletzen.

Sie wollen nach diesem Buch nichts mehr erklären müssen. Werden Sie sich dennoch weiter mit Ihrem Schwarzsein auseinandersetzen?

Natürlich. Das ist keine freiwillige Entscheidung. Es gibt nur wenige Räume, in denen Menschen nicht mit ihrer Identität konfrontiert werden, das gilt nicht nur für mich, sondern für alle. Ich wünsche mir auch gar nicht, dass mein Schwarzsein keine Rolle spielt. Ich will bloß meinen Frieden finden und nicht von der Definition anderer abhängig sein. Ich will gut schlafen und Beziehungen haben, die nicht vom Thema Rassismus belastet sind.

Was schlagen Sie also vor? Obligatorisches Antirassismustraining bereits im Kindergarten?

Antirassismustraining kann nur freiwillig sein. Allerdings fände ich es toll, wenn die Kultusministerien die Schulbücher und Kindergarten-Lehrmittel auf rassistische Inhalte untersuchen ließen – und zwar von Leuten, die sich damit auskennen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung brachte bereits 2001 eine Studie mit dem Titel "Afrika in deutschen Medien und Schulbüchern" heraus, die sich genau damit beschäftigt.

Das stimmt, aber die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben leider keine Handlungen nach sich gezogen. Man müsste sich die aktuellen Auflagen von Schulbüchern genau anschauen und systematisch überarbeiten. Genau an diesem Punkt hakt es aber. Es muss mehr Druck her, und zwar von jeder Person, die sich darüber aufregt, dass rassistische Inhalte in Schulbücher zu finden sind.

Haben Schwarze nicht die gleiche Verantwortung wie Weiße, rassistische Vorurteile abzubauen?

Rassismus ist ein Problem weißer Leute. Wenn es um die Auflösung von Rassismus geht, muss man ihn bekämpfen, wo er geschieht, und das ist nun einmal innerhalb der weißen Mehrheitsgesellschaft.

Es gibt bereits viele Initiativen in Deutschland, die Rassismus bekämpfen.

Viele Dinge, die sich Rassismusbekämpfung nennen, sind es gar nicht. Es geht dann häufiger um Rechtsextremismusbekämpfung. Dennoch scheint der Kenntnisstand höher zu sein als vor zehn Jahren. Einige Leute wissen jetzt ein bisschen mehr über das Thema, andere haben nach wie vor keine Ahnung.

Die werden auch Ihr Buch nicht lesen.

Weiterlesen im 3. Teil »


 
 



 

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