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Naher Osten

Mein erster Kuss = أول تقبيل

Kuwait, Jordanien, Bahrain – wie erleben junge Menschen dort ihren ersten Kuss? Wir haben sie einfach gefragt


Im Weblog mideastyouth.com schreiben junge Menschen aus fast allen Ländern des Nahen Ostens über ihr Leben. Das Netzwerk hat sich der interkulturellen Verständigung verschrieben. Wir haben die Autoren und Leser von Mideastyouth gebeten, für uns die Geschichte ihres ersten Kusses zu erzählen. Die Originalversionen ihrer Antworten findet ihr hier

Drima, Sudan , am 5. Juli um 11.29 Uhr : Ich wurde noch nie geküsst. Ich habe jungfräuliche Lippen und die hebe ich mir bis zu meiner Hochzeit auf. Ich bin ein guter Junge ☺

Murad, Kuwait , am 5. Juli um 15:58 Uhr : Ich beantworte diese Frage nur, weil niemand hier weiß, wer ich bin. Mein erster Kuss in vier Worten: beängstigend, heimlich, wohlig, sexy. Ich war 20, sie 19, wir beide im zweiten Jahr an der Universität in Kuwait.

Knutschen ist für mich akzeptabel, sogar in der Öffentlichkeit. Auf Privatpartys kann man viele junge Pärchen sehen, die sich küssen. In Einkaufszentren und Cafés halten sie Händchen. Das ist normal, unschuldig und romantisch. Was Sex angeht, will ich lieber warten, bis ich verheiratet bin, wie Drima. Aber die meisten meiner Freunde hatten bereits vorher Sex. Das ist ihre Sache, für mich ist es besser zu warten.

Auf Untergrundpartys gibt es auch Homosexuelle, die sich küssen. Niemals öffentlich, aber das gibt es oft. Früher war ich schockiert, jetzt ist das nichts neues mehr für mich.

Bobobo , am 5. Juli um 22:03 Uhr : Erstes schnelles Küsschen auf die Lippen: Ich war 13, sie war 14. Es passierte in einer abgelegenen Ecke des Parkes neben meiner Schule. Ich genoss es kein bisschen – alles was ich hatte war Schiss, dass jemand uns sehen könnte.

Erster Zungenkuss: Ich war 15, sie war 14. Es passierte heimlich – sehr, sehr heimlich. Es war Angst einflößend, wohlig, hitzig, intensiv und ziemlich seltsam. Es geschah auf der Geburtstagsparty eines Freundes. Die einzigen, die später davon erfuhren, waren enge Freunde. Wir prahlten immer voreinander, wenn etwas cooles passierte.

Sex: Ich war 18, sie war 18. Es passierte heimlich in einem Hotelzimmer, das ich mit Kerzen und Blumen vollgestellt hatte, wirklich romantisch. Wir waren so verliebt. Aber es hat trotzdem nicht lang gehalten, sie zog in ein anderes Land. Ich war damals noch unschuldig, sie war es nicht. Wäre sie es gewesen, hätte ich niemals Sex mit ihr gehabt. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, die Jungfräulichkeit eines Mädchens zu verletzen, denn das ist eine große Sünde.

Jetzt enthalte ich mich in Sachen Sex. Ich habe verstanden, dass ich Mädchen nicht das antun sollte, was ich hassen würde, wenn sie meine Schwester wären. Andere Kerle würde ich treten, wenn sie das meiner Schwester antäten. Das Karma kann ein Mistvieh sein und ich will kein Heuchler sein.

Bobobo , am 5. Juli um 22:04 Uhr : Übrigens, Bobobo will anonym bleiben.

Blue!, Jordanien , am 6. Juli um 15:34 Uhr : Das wird heikel, aber ihr habt gefragt! Und weil es heikel ist, werde ich meinen Nickname benutzen anstatt meines vollen Namens.

Es war vor 10 Jahren, in Kuweit, wo ich aufwuchs. Ich war damals 15, genau wie sie. Wir gingen in dieselbe Klasse, sie war Engländerin mit hispanischen Wurzeln und wir gingen seit knapp zwei Wochen miteinander aus. Es fand statt im Appartment einer alten indischen Dame. Wie wir dahin kamen? Das ist der heikle Teil.

Wir saßen nach der Schule auf dem Trottoir, tranken Saft und dachten darüber nach, was wir mit dem Rest des Tages anfangen sollten, als sie völlig überraschend sagte „Weißt du, ich habe darüber nachgedacht, mir den Bauchnabel piercen zu lassen. Was denkst Du? Würdest Du das mögen?“ Ich war damals noch ein Teenager und die Idee, dass meine Freundin einen Ring in ihrem Nabel tragen könnte, war ziemlich verlockend, mehr noch verführerisch. Also sagte ich: „Ich würde es nicht mögen, ich würde es lieben!“

Sie sagte: „Ich habe von einer indischen Dame gehört, die hier in der Gegend wohnt und solche Sachen macht, ohne nach der Erlaubnis der Eltern zu fragen, wie die offiziellen Kliniken es tun würden.“ Wir gingen zur Wohnung der Frau, es war ein ziemlich langer Fußweg, der uns mehr als eine Stunde kostete. Wir klopften und sie öffnete die Tür. Die Dame sprach kein Englisch, allerdings ein gebrochenes Arabisch, weswegen ich die bizarre Unterhaltung führen musste: „Können Sie den Bauchnabel meiner Freundin durchstechen, so dass sie einen Ring darin tragen kann?“

Sie sagte: „Gebt mir eine Sekunde“, ging in einen Nachbarraum und ließ mich mit meiner Freundin allein. Die Wohnung sah so zwielichtig aus und ich fühlte mich in der unhygienischen Umgebung nicht wohl. Ich bekam Angst und sagte: „Lass uns von hier verschwinden, wir sollten hier nicht sein.“ Als sie sagte: „Beruhige Dich, alles wird gut“, stand ich auf und wollte gehen. Da stand sie ebenfalls auf und küsste mich. Es war ein ziemlich langer Kuss und wirklich beruhigend – bis wir bemerkten, dass die Lady wiederkam und aufhören mussten.

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

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