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G8-Gipfel

Schnauze!

Bono will die Welt verbessern. Schon klar ...

Wenn ein Mensch zum Gutsein aufruft, und selbst das Gegenteil davon tut. Wenn ein Priester Nächstenliebe predigt, und seine Messdiener vergewaltigt. Wenn ein Greenpeace-Mitglied ständig mit dem Flugzeug fliegt. Oder wenn ein Popstar Gerechtigkeit fordert, aber die Ungerechtigkeit selbst gnadenlos ausnutzt. Das nennt man Heuchelei.

Der irische Popsänger Bono gehört zu den reichsten Menschen der Musikwelt und ist ein fleischgewordenes Medienereignis.
Bei Wikipedia heißt es: "Bono ist bisher der einzige Mensch, der für den Oscar, den Grammy, den Golden Globe und den Friedensnobelpreis nominiert war." Vom Time Magazine wurde er 2005 als Person des Jahres ausgezeichnet. Auch sonst hat er jede Menge Preise abgesahnt. Bono ist cooler als Mutter Theresa und MTV zusammen. Womit hat er das verdient?

Bono nutzt jede Gelegenheit, um Schuldenerlass für die so genannte Dritte Welt zu fordern und lässt dafür auch PR-Aktionen mit den Mächtigen dieser Welt nicht aus. Dafür hat er kein Mandat. Die Medien berichten trotzdem, die Politiker geloben Besserung. Wer an die Umsetzung glaubt, wird selig. Noch vor einem Jahr versprachen die Regierungschefs der G8 25 Milliarden mehr Entwicklungshilfe für Afrika bis 2010. Bis heute sind gerade einmal 2,8 Milliarden hinzugekommen. Schön, dass wir drüber gesprochen haben.

Außer Pressefotos und Konzertslogans fällt ihm nicht viel ein. Seine wahren Aktionsfelder sieht er offenbar woanders: Im Geldverdienen, zum Beispiel. Wegen Steuerervorteilen ist seine Band in den Niederlanden gemeldet und verweigert seinem Heimatstaat die Unterstützung. Mit Elevation Partner s ist er zudem Mitgründer und Anteilseigner eines Investmentunternehmens, das unter anderem das US-amerkanische Wirtschaftsmagazin Forbes unterstützt. Für Bono offenbar kein Widerspruch zu seinen Predigten. Tatsächlich macht diese Tatsache seine Kampagnen jedoch überflüssig, weil er sich dadurch genauso angreifbar macht, wie die Politiker, denen er Unbarmherzigkeit vorwirft.

Das ist schade, denn der Spruch auf seinem Gerechtigkeitsbanner ist tatsächlich gut: "Make Poverty History". Dafür könnte er seinen Beitrag leisten und wirklich die Welt ändern. Alles was er dazu tun müsste, wäre, endlich die Klappe zu halten und mit dem Handeln anzufangen: Geld genug hat er ja. Das Vermögen von U2 wird auf rund 700 Millionen Euro geschätzt.

Im Gegenteil! Bonos Engagement ist sinnvoll,findet Katharina Kehl .

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