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Freak-Folk

Das Klima im Hirn

TEIL 2

Benjamin Vierling ist ein Freund. Ich würde seine Arbeiten nicht als kitschig bezeichnen, aber ich weiß, was du meinst. Er hat lange Zeit in Österreich gelebt, um die Techniken der Nazarener zu lernen. Seine Bilder sind nicht altmodisch, sie sehen aber auch nicht nach 2006 aus. Genau so sollte die Platte klingen.

Das Cover sollte den Klang der Platte spiegeln. Jeder Song-Text hat für mich eine bestimmte Bedeutung. Das ist für den Zuhörer natürlich nicht nachzuvollziehen. Das Cover ist voller Symbole, jedes Bild bezieht sich auf etwas in meinem Leben. Der Hörer muss das nicht wissen, aber es unterstützt die Stimmung des Albums.

Das gemalte Cover war eine Möglichkeit, verschiedene Themen zu verbinden. Mit einem Foto wäre das unmöglich gewesen. Benjamins Stil ist formal und extrem geordnet. Das finde ich anziehend. Es spiegelt meine Entscheidung, ein Orchester zu verwenden. Es setzt die fein gearbeitete musikalische Oberfläche meiner Musik fort. Das Cover deutet aber auch den rauen Unterton der Platte an: Sterblichkeit, die Fliegen, die überall herumkriechen, die Sichel.

Ist deine Platte also autobiografisch?

Ja, aber sie soll in erster Linie eine Seelenlandschaft abbilden. Eine Landschaft sowohl der wilden assoziativen, als auch der rationalen Gedanken. Das Album erzählt keine lineare Geschichte. Ich wollte das Klima in meinem Gehirn abbilden.

Bezieht sich der Titel Ys auf die untergegangene mythische Stadt ?

Die Platte selbst bezieht sich nicht direkt auf die Legenden. Der Titel ist erst entstanden, als das Album fertig war. Ich hatte einen Traum, in dem die Buchstaben Y und S vorkamen. Ich habe recherchiert, bin auf die Geschichte von Ys gestoßen und war erstaunt, wie viele Parallelen zu meinem Albums bestehen.

Das klingt sehr rational. Hört man deine Musik und Texte, schaut sich das Cover an, erwartet man das Gegenteil...

Ja, absolut. Aber ich rede so , weil ich ein Interview gebe, das viele Leute lesen werden und auf das man mich später ansprechen wird. Gerade über intensive und persönliche Dinge muss ich in einem abgeklärten Ton sprechen. Das ist Selbstschutz. Ys ist unglaublich emotional, unlogisch und wild. Wenn ich aber hier in Berlin heute schon zum neunten Mal interviewt werde, dann muss ich die Platte auf Armlänge halten.

Das Persönliche außen vor gelassen: Was ist das große Thema von Ys?

Wenn man ein menschliches Leben beobachtet und das dann nach Außen trägt, erkennt man in diesem vermeintlich kleinen Leben plötzlich dieselben epischen und dramatischen Geschichten, wie sie die großen Mythen erzählen. Und das bezieht sich nicht nur auf mein Leben. Es ist bei uns allen so.

Hier könnt ihr den Song "Emily" von Joanna Newsom anhören

Hier könnt ihr den Song "Emily" von Joanna Newsom anhören

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