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Maximo Park

„Fahnen sind ein Zeichen von Macht“

Parallel zur Fußball-WM tourt die britische Band „Maximo Park“ durch Deutschland. Sänger Paul Smith (27) spricht im Zuender-Interview über Fußballfrisuren, Fahnenmeere und Liebeslieder

Du bist berühmt für deinen exakt gezogenen Seitenscheitel. Welche Frisur sollte der Fußball-Fan von heute tragen?

(grinst) Ich finde Fußballer-Matten super – vorne kurz, hinten lang. Ich will Matten in der Menge sehen!

Wie kommt dir denn als Engländer das ganze schwarz-rot-goldene Menschen- und Fahnenmeer in Deutschland vor?

Die Diskussion, ob dieses Fahnenschwingen okay ist, gibt es ja auch bei uns immer wieder. Ich bin ziemlich zwiegespalten, was diese Sache angeht. Ich glaube, dass es einigen Menschen, die der Vergangenheit nachtrauern, eine Entschuldigung liefert. Fahnen sind eben immer noch ein Zeichen von Macht. Andererseits nimmt der Fußball dem Ganzen die Schwere - Fahnenschwenken ist in diesem Zusammenhang vor allem ein Spaß. Man sollte es als Zeichen der Kultur feiern und es sich gestatten, sich von der Vergangenheit zu lösen.

Wie trittst du denn beim Hamburger WM-Fan-Fest auf - eingewickelt in die englische Flagge?

(lacht) Nein, ich werde mich neutral kleiden.

Hier sitzt du in Shorts, T-Shirt und Kappe. Auf der Bühne trägst du aber ausschließlich Anzug und Krawatte. Reine Show, oder auch ein Statement?

Wir versuchen in unseren Liedern, Themen wie Liebeskummer und zwischenmenschlichen Gefühlen einen neuen Dreh zu geben. Durch die Art, wie ich aussehe, will ich den Leuten einen besseren Zugang zu unserer Musik liefern. Das Publikum sieht, wie jemand in einem Anzug auf der Bühne herumtobt und spürt genau, dass unter diesem Anzug die ganze Zeit etwas auszubrechen versucht.

Die Texte auf eurer ersten CD A certain trigger handeln sehr oft von der so genannten Teenage Angst. Trifft ein Songtext wie I am young and I am lost auch heute noch auf dich zu?

Ein Großteil meines Lebens besteht immer noch aus Emotionen, über die ich schreiben will. Und wenn ich heute I am young and and I am lost singe, empfinde exakt das gleiche Gefühl, das ich damals hatte. Ich finde sogar, dass der Song immer relevanter für mich wird. Mein Leben liegt vor mir und es gibt nichts, was mich leitet, außer der Musik, die wir machen.

Was inspiriert dich zu einem neuen Song?

Manchmal wache ich morgens auf und schreibe meinen Traum auf. Oder es ist eine Fotografie, die mich angeregt – es müssen Dinge sein, bei denen es „Klick“ macht in meinem Kopf. Deshalb hieß unser erstes Album auch A certain trigger , weil es um diesen bestimmten „Auslöser“ für das Schreiben geht. Wenn ich mich heute hinsetze und einen Song schreiben will, denke ich nicht unbedingt an eine bestimmte Melodie, sondern an das, was ich schreiben will. Ich bin besessen von Texten.

Hättest du auch Schriftsteller werden können, wenn du keine Band gehabt hättest?

Ich denke, ich wäre wohl einfach abgedriftet. Ich wusste lange nicht, was ich machen sollte. Erst habe ich in einem Call-Center gearbeitet, dann wurde ich Lehrer, obwohl ich gar kein Lehrer sein wollte. Ohne das Schreiben würde ich mich heute sehr elend fühlen.

Stimmt es, dass dich die Band beim Karaoke-Singen in einem Pub entdeckt hat?

Ich habe eigentlich eher so vor mich hingesungen – ich weiß noch, es war Superstition von Stevie Wonder - in einem winzigen Club in Newcastle. Du denkst ja nicht, dass dir irgendjemand zuhört. Aber weil ich direkt neben dem Lautsprecher stand, hat die damalige Freundin unseres Schlagzeugers Tom wohl gehört, dass ich eine ziemlich kräftige Stimme habe. Und dann hat mich Tom angesprochen, ob ich nicht bei Maximo Park singen wollte. So hat alles angefangen.

Ihr Debütalbum „A Certain Trigger“ machte Maximo Park auch über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt. Im Frühjahr 2006 erschien die neue Single „I Want You To Stay“. Live ist die Band am 23.6. auf dem Hurrican Festival und am 25.6. auf dem Southside Festival zu sehen, außerdem am 24.6. im Dresdner „Star Club“ und am 27.6. im „Kammgarn“ in Kaiserslautern.


 
 



 

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