musik  
 
     

//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
//KULTUR//
Seiten: 1 | 2 | 3 »

Musikbusiness

"Ich bin glücklich, wenn ich einen Scheck ausstellen darf"

Seit 25 Jahren beschert das Label Touch & Go der Independent-Szene bedeutende Veröffentlichungen: Von den Hardcore-Urgesteinen Negative Approach über die Noiserocker The Jesus Lizard und Girls Against Boys bis hin zu den Postrockern Slint und zuletzt etwa Coco Rosie. Im Interview berichtet Label-Inhaber Corey Rusk von einer bewegten Firmengeschichte. Es war laut eigener Aussage sein vielleicht fünftes Interview seit seiner Zeit als Bassist bei der Hardcore-Band Necros

Corey Rusk ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Label-Betreiber. Vielleicht sogar einer der letzten seiner Art. Es gibt sicherlich nicht mehr viele, die ihren Künstlern und Bands gerne einen Tantiemen-Scheck ausstellen. Zumal Rusk seit der ersten Touch & Go -Veröffentlichung jeder Band 50 Prozent des Reingewinns aus den Verkäufen zugesteht. Ein in der Branche ungewöhnlicher Deal. Bei nahezu allen Veröffentlichungen habe er diese überaus soziale Art der Gewinnausschüttung praktiziert.

"Vielleicht handhabe ich das so, weil ich selbst mal Musiker war. Jedenfalls bin ich immer sehr glücklich und aufgeregt, wenn ich einer Band einen Scheck ausstellen darf. Ich gönne es meinen Bands, da ich mit ihnen befreundet bin. Und ich will, dass sie fair behandelt werden. Vielleicht sollte ich diese Einstellung als kapitalistischer Firmenboss nicht haben und lieber alles daran setzen, mehr Geld zu scheffeln. Ich will aber, dass Label und Band fortbestehen. Ich suche auch nie nach dem nächsten großen Ding, wenn ich nach Bands Ausschau halte. Ich suche nach einer Band, die gut in unser Programm und gut zu unserer Philosophie passen könnte."

Das sagt Rusk, der vor 25 Jahren das Indielabel Touch & Go aus der Taufe gehoben, damit er die selbst betitelte Vinylsingle seiner damaligen Band Necros auf den Markt bringen konnte. Die trägt folglich die Katalognummer T&G01 und erschien 1981. Weitere Singles befreundeter Bands aus der Hardcore-Szene in Ohio und Michigan folgten. Das Geld für die ersten Veröffentlichungen bekam Rusk von Tesco Vee und Dave Stimson, die ein Fanzine mit Namen Touch & Go hatten. Somit war das Startkapital und der Name da, Bands gab es sowieso genügend. Später verlud er Holz und lieferte Pizza aus, um weitere Veröffentlichungen zu finanzieren.

"Als wir anfingen, war Touch & Go nicht als Firma gedacht. Das Label sollte keine 25, nicht einmal fünf Jahre alt werden. Es entstand aus dem Bedürfnis heraus, die Platten meiner Band und die von Freunden zu veröffentlichen", so Rusk, der mittlerweile 41 Jahre ist und dessen Label nach nunmehr drei Umzügen in Chicago ansässig ist und 25 Angestellte vorweisen kann.

Nach dem Ausscheiden von Tesco Vee, den es im Herbst 1982 nach Washington verschlug und der weiterhin mit der Punkband The Meatmen für Furore sorgte, leitete Rusk das Label einige Jahre mit seiner ersten Ehefrau Lisa. In Detroit betrieb er mit ihr auch den All Ages-Club Graystone . Das Gebäude, in dem der Liveclub angesiedelt war, gehörte dem High School-Lehrer Russ Gibb. Der hatte in Detroit einst den weltberühmten Laden Grande Ballroom geführt, in dem Bands wie die Stooges und MC5 sowie Jimi Hendrix auftraten.

"Gibb war ein unglaublicher Kerl. Man muss sich nur mal vorstellen, dass er Mitte der Achtziger an der High School Multimedia-Kurse gab. Er war ein Visionär", so Rusk. Nach einigen Jahren in Detroit zog das Label weiter nach Chicago. Rusk und seine Frau trennten sich 1989, zwei Jahre später ließen sie sich scheiden und gingen fortan auch beruflich getrennte Wege. Rusk hatte parallel zu Touch & Go 1990 das Label Quarterstick gegründet, dessen Geschicke er alleine lenken konnte. "Ich wollte allein entscheiden können, was veröffentlicht wird und was nicht. Zudem wurde seinerzeit Touch & Go ständig auf Urge Overkill , Jesus Lizard und Big Black reduziert. Da gab es aber noch andere Bands, die ich interessant fand. Mittlerweile hat das Label eigentlich keine wirkliche Existenzberichtigung mehr." Denn Rusk ist seit vielen Jahren alleiniger Inhaber von Touch & Go .

Weiterlesen im 2. Teil »


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG