Und auch das wäre wieder nicht die ganze Wahrheit, aber wahrscheinlich eine genauso relevante Sichtweise, wie die, die einem üblicherweise verkauft wird.
Nehmen wir ein zweites Projekt, in dem es um eine Aufforstung geht. Der zuständige Entwicklungshelfer fährt zu einer Baumschule, um zu überprüfen, wie die Arbeit dort voran geht. Er trifft eine Schar Kinder, keines älter als zwölf, alle mit einem Hammer bewaffnet, den es braucht, um die Hülsen der Früchte aufzubrechen, in denen die Samen der Bäume sind. Kein Erwachsener in der Nähe, nicht mal ein Verantwortlicher für die Baumschule.
Wahrscheinlich ein Einzelfall und man sollten ihn nicht aufblasen. Es greift halt das Prinzip, dass man Produktionskosten minimieren möchte, wie immer in diesem irren System, das ich so gerne Babylon nenne. Und selber immer wieder auf verschiedene Arten unterstütze, ich bin mir dessen bewusst. Doch man kann halt auch auf Dinge fluchen, an denen man selbst beteiligt ist, zum Beispiel das Leben.
Bei uns greifen ja gewisse Reflexe, wenn man von Kindern hört, die arbeiten. Aber auch die Kinder der Kakaobauern aus dem ersten Beispiel helfen ja bei der Arbeit. Das sind die bäuerlichen Familienstrukturen vor Ort.
Aber um die Essenz des zweiten Beispiels noch mal in einem Satz zu formulieren: Die Steuergelder, die in die Entwicklungshilfe fließen, führen in dem einen oder anderen Fall möglicherweise dazu, dass Kinder zur Arbeit angehalten werden und keinen Cent dafür sehen.
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Babylon System funktioniert so gut, dass ich keine praktikablen Lösungsvorschläge habe. Aber mangelnde Auswege sollten nicht dazu führen, dass man nicht sieht, was man einfach nicht sehen will.