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HipHop

Karneval der Brutalität

Es geht um Schönheitsoperationen, Gefängnisaufenthalte und Sex. Lil’ Kim kann also nicht weit sein. Und da ist sie auch schon: Ihr Album "The naked Truth" soll eine Verteidigung ihrer Gesamtpersönlichkeit sein

Jetzt hat es eine Frau erwischt: Als erste weibliche Rapperin sitzt Lil’ Kim nun für ein Jahr im Knast. Sie hatte versucht, Leute aus ihrer Posse vor der Verurteilung aufgrund der Teilnahme an einer Schießerei mittels Falschaussage zu schützen. Ihre Ehre soll nun eine im Vorfeld des Antritts der Gefängnisstrafe aufgenommene Platte retten: "The naked Truth" soll sagen, wie es ist. Als der Wahrheitsfindung dienlich erachtet Lil’ Kim die Aussagen von Snopp Dogg, The Game und Bun B. + Twista, die sie nebst anderen zu Gast-Features herangezogen hat. Die Texte legen sich geschmeidig über ausgesprochen manierlich programmierte Beats und handeln nahezu ausnahmslos von Cops, Sex und Cat Fights. In "Shut up B***h" setzt sie sich mit der Presse auseinander, derer sie traditionell nicht immer eine gute hat: Weder nehme sie Koks, so widerspricht sie diesbezüglichen Berichten, noch habe sie sich einer Brustvergrößerungsoperation unterzogen. Solche Vermutungen sind aber harmlos im Vergleich zu dem, was Lil’ Kim in "Gimme that" als Tatsachenbehauptung, id est nackte Wahrheit, liefert: Nachdem Co-Rapper Maino ausgiebig die Vorzüge seines immensen Lingelangs gepriesen hat (führt beim Sex zu Hämatomen), verkündet sie im Gegenzug, gleich über zwei Geschlechtsteile zu verfügen. Aus diesem und vielerlei ähnlichen Gründen sei sie in der offenbar nicht unerfreulichen Position, dass Männer in ihrer Gegenwart sich in Vergewaltiger verwandelten – ein Umstand, den ihre männlichen Rap-Kollegen allenfalls aus dem Männerknast kennen. Was man davon halten soll? Nun ja – "The naked Truth" ist ein Karneval der Brutalität – rasend, bunt, vernunftwidrig. Recht unterhaltsam also, wenn man sich darauf einlässt und den Kopf an der Garderobe abgibt.

Lil’ Kim, "The naked Truth" (Atlantic / Warner)

Jetzt hat es eine Frau erwischt: Als erste weibliche Rapperin sitzt Lil’ Kim nun für ein Jahr im Knast. Sie hatte versucht, Leute aus ihrer Posse vor der Verurteilung aufgrund der Teilnahme an einer Schießerei mittels Falschaussage zu schützen. Ihre Ehre soll nun eine im Vorfeld des Antritts der Gefängnisstrafe aufgenommene Platte retten: "The naked Truth" soll sagen, wie es ist. Als der Wahrheitsfindung dienlich erachtet Lil’ Kim die Aussagen von Snopp Dogg, The Game und Bun B. + Twista, die sie nebst anderen zu Gast-Features herangezogen hat. Die Texte legen sich geschmeidig über ausgesprochen manierlich programmierte Beats und handeln nahezu ausnahmslos von Cops, Sex und Cat Fights. In "Shut up B***h" setzt sie sich mit der Presse auseinander, derer sie traditionell nicht immer eine gute hat: Weder nehme sie Koks, so widerspricht sie diesbezüglichen Berichten, noch habe sie sich einer Brustvergrößerungsoperation unterzogen. Solche Vermutungen sind aber harmlos im Vergleich zu dem, was Lil’ Kim in "Gimme that" als Tatsachenbehauptung, id est nackte Wahrheit, liefert: Nachdem Co-Rapper Maino ausgiebig die Vorzüge seines immensen Lingelangs gepriesen hat (führt beim Sex zu Hämatomen), verkündet sie im Gegenzug, gleich über zwei Geschlechtsteile zu verfügen. Aus diesem und vielerlei ähnlichen Gründen sei sie in der offenbar nicht unerfreulichen Position, dass Männer in ihrer Gegenwart sich in Vergewaltiger verwandelten – ein Umstand, den ihre männlichen Rap-Kollegen allenfalls aus dem Männerknast kennen. Was man davon halten soll? Nun ja – "The naked Truth" ist ein Karneval der Brutalität – rasend, bunt, vernunftwidrig. Recht unterhaltsam also, wenn man sich darauf einlässt und den Kopf an der Garderobe abgibt.

Lil’ Kim, "The naked Truth" (Atlantic / Warner)


 
 



 

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