Rap
Das Alte Amerika
Das "CNN der Schwarzen" sendet wieder. Statt bunten Bildern gibt es allerdings nur ellenlange Textbeiträge. Tatsächlich ist Public Enemy ohne umständliche Anmoderation kaum noch verständlich
Von Boris Fust
Es besteht Erklärungsbedarf. "New Whirl Odor" beginnt gleich im Intro
mit einem Rückgriff auf die Vergangenheit: "Public Enemy made the world
listen", heißt es da im Rahmen einer umjubelten Laudatio. "They
articulated the frustration and anger of the black community." Weil das
nicht reicht, um die nunmehr fast ausschließlich historischen
Verdienste von vor allem Chuck D, Flavor Flav und Professor Griff
ausreichend zu würdigen, erklären noch einmal die liner notes, was
Conscious HipHop doch gleich noch einmal war. Überliefert findet sich
hier ein großartiger Dialog von und mit Malcolm X: "Treten Sie für den
Sozialismus ein?" – "Ist Sozialismus gut für die Schwarzen?" – "Sieht
wohl so aus ..." – "Dann bin ich dafür!" Unter exakt dieser
Fragestellung müsse man auch das neue Public-Enemy-Album behandeln. Nun
ja: Musikalisch kann man "New Whirl Odor" kaum noch oldschool nennen.
Bei Public Enemy regiert der Konservativismus: Die Snare ist auf Zwei
und Vier vorinstalliert, dann und wann quietscht die Nadel übers Vinyl,
und Public Enemy halten eine gleichförmige Brandrede nach der anderen.
Ob das die Anliegen der black community zu befördern vermag? Man weiß
es nicht. Aber die obligatorische Danksagung von dem nach wie vor unter
Antisemtismusverdacht stehenden Professor Griff an den Club religiöser
Eiferer, die "Nation Of Islam", ist, wiewohl nur im Kleingedruckten zu
lesen, ganz sicher nicht produktiv.
Public Enemy: "New Whirl Odor" (Slamjamz)
Es besteht Erklärungsbedarf. "New Whirl Odor" beginnt gleich im Intro
mit einem Rückgriff auf die Vergangenheit: "Public Enemy made the world
listen", heißt es da im Rahmen einer umjubelten Laudatio. "They
articulated the frustration and anger of the black community." Weil das
nicht reicht, um die nunmehr fast ausschließlich historischen
Verdienste von vor allem Chuck D, Flavor Flav und Professor Griff
ausreichend zu würdigen, erklären noch einmal die liner notes, was
Conscious HipHop doch gleich noch einmal war. Überliefert findet sich
hier ein großartiger Dialog von und mit Malcolm X: "Treten Sie für den
Sozialismus ein?" – "Ist Sozialismus gut für die Schwarzen?" – "Sieht
wohl so aus ..." – "Dann bin ich dafür!" Unter exakt dieser
Fragestellung müsse man auch das neue Public-Enemy-Album behandeln. Nun
ja: Musikalisch kann man "New Whirl Odor" kaum noch oldschool nennen.
Bei Public Enemy regiert der Konservativismus: Die Snare ist auf Zwei
und Vier vorinstalliert, dann und wann quietscht die Nadel übers Vinyl,
und Public Enemy halten eine gleichförmige Brandrede nach der anderen.
Ob das die Anliegen der black community zu befördern vermag? Man weiß
es nicht. Aber die obligatorische Danksagung von dem nach wie vor unter
Antisemtismusverdacht stehenden Professor Griff an den Club religiöser
Eiferer, die "Nation Of Islam", ist, wiewohl nur im Kleingedruckten zu
lesen, ganz sicher nicht produktiv.
Public Enemy: "New Whirl Odor" (Slamjamz)