Postrock
Hippietum / Mathematik
Um ihr neues Album „Health and Welfare“ aufnzunehmen, ist die Kölner Band Urlaub in Polen in die Hippie-Kommune „M.A.R.S.“ in der Eifel gefahren. Es ist aber trotzdem ziemlich großartig geworden.
Von Boris Fust
Der Titelsong „The Health and Welfare“ bestätigt die schlimmsten Befürchtungen. Er dauert über acht Minuten, beginnt zunächst possierlich. Nach einer Kunstpause formen sich elektronische und sonstige Störgeräusche zu collagenhaftem Gedöns. Da muss man wohl mitgekifft oder mehrjähriges Heilfasten hinter sich haben. Aber diesen schrecklichen Momenten muss man sich erst einmal nähern und darf sich zuvor volle zehn Stücke an dem Ideenreichtum von Georg Brenner und Jan Philipp Janzen (spielen auch bei Von Spar bzw. Ken) erfreuen.
Erfreulicherweise ist auf „Health and Welfare“ im Vergleich zu den vorangegangenen Alben „Parsec“ und „White Spot“ eine stärkere Hinwendung zum Song zu beobachten.. Das Album ist offenbar nicht aus einem ergebnisoffenen Jam entstanden, sondern eine Produktion, die musikalische Mittel (und ihre Reduziertheit) radikal ausschöpft und sich irgendwo zwischen Post-Rock, Post-Techno und Post-Langhaarigen-Jam bewegt. Wie sich das anhört? Anfühlt gar? Anders, aber sehr angenehm.
Urlaub in Polen, “Health and Welfare” (Tomlab)
Der Tonkopf in dieser Woche:
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Wahrheit / Illusion
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