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Thrashmetal

Gitarren statt Knarren

Man kann Slayer nur wünschen, dass ihr Album „Christ Illusion“ nicht in die falschen Hände gerät. Wer Religion selbst praktiziert, wird sich nach Durchhören ihres neuen Albums im günstigsten Fall ein T-Shirt mit der Aufschrift „Mein ist die Rache, redet Gott“ anziehen. Oder sich zu Schlimmerem berufen fühlen

Im Rahmen des medialen Gehampels anlässlich der Mohammed-Karikaturen trafen sich Prominente wie Michel Friedman, Heiner Geißler und Ayyub Axel Köhler mit Kirchenfürsten bei „Kerner“, um sich ihre jeweiligen Weltreligionen um die Ohren zu hauen. Ergebnis der Unterredung trotz Widerrede von Geißler und Köhler: Das Zeitalter der Aufklärung ist ein dunkles (Guilloutine!) und gehört alsbald beendet. Welcher Gott der wahre ist, werden einzig die in dieser Angelegenheit unbedingt zu führenden Kriege erweisen.

Das Cover der neuen Slayer-Platte „Christ Illusion“ ziert eine bemerkenswerte Jesus-Karikatur: Der Heiland steht mit abgeschlagenen Armen in einem Meer aus Blut und verwesenden Leichen und blickt etwas lädiert, aber im Großen und Ganzen nicht unzufrieden drein. Slayer erklären zu formidablem Geballer (wieder dabei: Dave Lombardo an den Drums), warum das so ist: „Religion is hate, religion is fear, religion is war, religion is rape“ (aus: „Cult“). Andere Themen gibt es auf dem Album nicht. Slayers Feststellungen sind so fernliegend nicht, wiewohl nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt: Jesus Christus – gefährlicher Irrglaube, Gott – ausgedachter Quatsch, Allah – auch keine Lösung. Rücksicht auf das religiöse Empfinden der vom Glauben traumatisierten Menschheitsmehrheit können Slayer nicht nehmen, da in ihrem Weltbild Kirchen und ähnliche Organisationen keine laffen Gefühligkeits-Clubs unterdrückter Minderheiten sind, sondern mächtige Institutionen, die mit höchst befremdlichen Begründungen die Welt mit Kriegen überziehen. Wer gelegentlich Fernsehen schaut, kann diese Platte nicht laut genug hören.

Slayer, „Christ Illusion“ (Warner)


 
 



 

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