//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
////
Seiten: « 1 | 2

Stalking

Neues vom Überfan

TEIL 2

Auch anhand dieses Beispiels habe ich gemerkt, dass da argumentativ nichts auszurichten ist, denn sobald ein Kontakt zwischen Stalker und Gestalktem hergestellt ist, fühlt sich ersterer in seinem Tun noch mehr bestätigt, egal wie abweisend und negativ die Antwort auch ist.

Erledigt haben sich Gott sei Dank die Bemühungen zweier Stalker-Ladies, die sind nämlich noch um einiges derber gewesen als die der männlichen Kollegen. Die eine Frau schrieb mir vor ein paar Jahren ständig Emails. Die beiden ersten beantwortete ich noch, als ich dann aber feststellte, dass es recht flott um ganz andere Dinge als Fragen zu Sendung oder Bands ging, schrieb ich nicht mehr zurück. Ihre Mails wurden immer expliziter, aber auch immer wütender. Irgendwann lauerte mir die Dame, deren Äußeres ich ja nicht kannte, bei einem DJ-Booking auf. Sie stürmte im Club aus heiterem Himmel auf mich zu und schüttete mir mit den Worten "Das hast du verdient!" ein volles Bierglas ins Gesicht, beim anschließenden Handgemenge offenbarte sie schließlich ihre Identität. Die Security verfrachtete sie nach draußen, von weiteren Maßnahmen sah ich ab, ich hörte danach auch nie wieder was von ihr.

Bei der zweiten Lady dachte ich kurz darüber nach, die Polizei einzuschalten. Ich wurde in einem Club von ihr angesprochen, und entweder ist sie mir direkt an dem Abend oder irgendwann anders gefolgt, jedenfalls wusste sie offensichtlich, wo ich wohnte. Über Wochen hinweg klingelte es jedenfalls mitten in der Nacht Sturm bei mir. Irgendwann hat sie sich auch Zutritt ins Haus verschafft, trommelte an meine Wohnungstür und schob ein Blatt Papier unter der Tür durch. Es war ein selbstgemaltes Bild, das sie in Gestalt einer Katze mit einem Messer in der Hand zeigte und mich blutüberströmt auf dem Bett liegend. Das war dann weniger lustig, aber auch da saß ich die Sache aus, zumal ich keine Ahnung hatte, was ich der Polizei verwertbares erzählen sollte, ich hatte ja keinen Namen oder keine Telefonnummer dieser Spinnerin. Etwas mulmig war es mir eine Zeitlang aber schon, wenn ich nachts nach Hause kam.

Im Zuge der Diskussion über das neue Gesetz war ich überrascht, wie viele Menschen gestalkt werden. Jeder zehnte Deutsche ist davon betroffen, 80 Prozent der Opfer sind Frauen.

Dennoch, Gesetz hin oder her, irgendwie habe ich noch immer Hemmungen, einen der beiden aktuell umtriebigen Jungs anzuzeigen. Will mich ja auch nicht so wichtig machen. Oder ist das dumm von mir? Ist Vorsicht nicht die Mutter der Porzellankiste? Ach, ich weiß auch nicht, erst mal abwarten...

Auch von Markus Kavka:

Letzte Woche - Warum seid ihr alle so gehetzt?

Markus Kavkas elektrische Zahnbürste - Alle Texte der Kolumne

Drüber reden? - Die Texte von Markus Kavka werden hier im Forum diskutiert

Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG