Es ist eine ganz, ganz schlechte Idee, den Anhang einer Spam-Mail zu öffnen. Was auf den ersten Blick wie ein PDF-Dokument oder eine Bilddatei aussehen mag, ist nämlich Schadsoftware. Auf diese Weise schleusen die Spammer oftmals Viren oder Trojaner auf fremden Computern ein. Letzteres sind Programme, die ohne Wissen des Users gewisse Funktionen auf dem PC ausführen. Zum Beispiel können sie den Virenschutz eines Computers ausschalten oder gleich wie eine Fernsteuerung für Hacker wirken, mittels der den fremden Rechner dann kontrollieren können.
Solche ferngesteuerten Computer heißen "Zombies". Das Schlimme ist, dass diese Zombies auch dazu eingesetzt werden, um über diesen Computer unzählige Spam-Mails zu verschicken oder einzelne Webseiten anzugreifen. Spam wird also nicht nur verbreitet, um irgendwelche Produkte zu verkaufen, sondern auch, um Erpressung oder Sabotage zu betreiben.
Verlieren oder gewinnen wir den Kampf gegen Spam?
Ähnlich wie beim Kampf gegen Drogen, ist kein Ende in Sicht: Laut Schätzungen sind zwischen siebzig und achtzig Prozent des Mailverkehrs verspammt, mittlerweile werden pro Jahr 100 Milliarden ungewünschter Massenmails ausgesendet. Zwar ist immer wieder von verurteilten Spammern zu lesen, die wirklich bedeutenden Banden wurden bisher aber nicht zerschlagen.
Bill Gates hatte 2003 noch versprochen, dass das Problem bis 2006 beseitigt sein würde. Doch die Cyberkriminellen haben es bisher immer geschafft, auf jeden technischen Fortschritt eine Gegenstrategie zu entwickeln. Das grundsätzliche Problem ist die Rentabilitäz von Spam: Solange durch den massenhaften Versand von E-Mails viel Geld gemacht werden kann, werden dies einige wenige weiterhin tun.