Gläubig ist Jacobs nicht. Und er will es auch nicht werden. Im Gegensatz zu Maher versucht er die Bibel aber nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. Das Alte Testament ist ihm zwar eine dankbare Witzvorlage. Trotzdem gesteht er: "Ich habe Angst, dass ich das ganze Jahr mit den kuriosen Bibelstellen verplempern und die Passagen über Güte und Gerechtigkeit vernachlässigen könnte."
Schließlich komme es in der Bibel doch einzig auf Liebe, Gerechtigkeit und Demut an. Ein bisschen davon scheint auch in seinen Alltag vorzudringen: Über ein YouTube-Filmchen, in dem ein Fernsehsprecherin von einem Scheinwerfer erschlagen wird, kann er nicht mehr lachen. Stattdessen versucht er sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen.
Die USA sind das erste Land, in dem Staat und Kirche rigoros getrennt wurde. Und bei weitem nicht alle Amerikaner sind gläubig. Maher hält die Atheisten für die größte amerikanische Minderheit. 10 - 15 Prozent der amerikanischen Bevölkerung dürften es sein – mehr als Homosexuelle, National-Rifle-Association-Mitglieder und Afro-Amerikaner. Trotzdem bekennt sich nur ein einziger Politiker in Washington, ein Senator aus Kalifornien, zu seinem Atheismus.
Amerikas Atheisten und Agnostiker fühlen sich dagegen seit jeher zu kritischem Denken und provokanten Aussagen angestachelt. Der Amerikanische Ur-Intellektuelle Thomas Paine, den Barack Obama in seiner Vereidigungsrede neulich prominent zitierte, fozelte bereits im 18. Jahrhundert, dass es ein wesentlich größeres Wunder gewesen wäre, wenn nicht der Wal Jona, sondern Jona den Wal verschlungen hätte. Im Übrigen sei die Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand gelogen habe, doch wesentlich größer, als dass jemand drei Tage in einem "großen Fisch" überlebte.
Mehr Infos über die "bibeltreuen Atheisten" gibt es auf ihren Internetseiten: ajjacobs.com und billmaher.com.